High Sierra (1941)
Dritte Wahl war Humphrey Bogart, der schließlich die Hauptrolle in dem am 21. Januar 1941 uraufgeführten "High Sierra" erhielt und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Filmstar hinlegte. War er in den 30ern vielfach als Gangster in diversen Nebenrollen zu sehen, so war er fortan auch ein gefragter Hauptdarsteller in vielen großen Klassikern - beispielsweise in "The Maltese Falcon" (1941), "Key Largo" (1942) und "The African Queen" (1951): allesamt von John Huston, der für "High Sierra" das Drehbuch (nach einem Roman W. R. Burnetts) geschrieben hat; und natürlich hat er sich mit seiner Rolle in Curtizs Über-Klassiker "Casablanca" (1942) in die Filmgeschichte eingebrannt. Schon im Hinblick auf Bogarts Karriere war "High Sierra" ein wichtiger Film... Es war aber auch ein Film an der Schwelle zwischen klassischem Gangsterfilm und neuem film noir, der quasi mit "The Maltese Falcon" seinen ersten reinrassigen Vertreter erhielt, welcher ohne Bogarts Spiel ein gänzlich anderer Film geworden wäre. Mit Bogarts Art ist der klassische film noir unmittelbar verknüpft und in "High Sierra" haut Bogart diese Art aus dem Modell des Gangsterfilms heraus - in der Rolle des erfahrenen Roy Earle, der nach langer Zeit im Gefängnis für einen großen Coup herbeigeholt wird: als der richtige Mann unter den falschen Mitmenschen, mit denen er nicht so recht ans Ziel gelangt. Zu ihm hält lediglich eine junge Ida Lupino, die schon in "They Drive by Night" (1940) an Bogarts Seite stand - in einem Film also, der ebenfalls von Walsh stammte. Auch für Lupino - die als umtriebige Regisseurin später den grimmigen "The Hitch-Hiker" (1953) drehen sollte - war "High Sierra" ein durchaus noch bedeutender Schritt auf der Karriereleiter (wenn auch nicht in dem Maße, in welchem er es für Bogart sein sollte, der anschließend erstmals an erster Stelle im Vorspann genannt werden sollte - hier taucht er erst nach Lupino auf). Und dann ist "High Sierra" in gewisser noch ein weiterer Startschuss gewesen: nämlich als erste der Verfilmungen des gleichnamigen Burnett-Romans - "Colorado Territory" (1949), ein Western von Walsh, war die zweite, "I Died a Thousand Times" (1955) mit Jack Palance und Shelley Winters und einem ganz jungen Dennis Hopper war die dritte... (Bekannter wurde freilich Burnetts "The Asphalt Jungle" (1949), aus dem John Huston ein Jahr später einen großen Filmklassiker machte.) Von alledem einmal abgesehen, ist "High Sierra" aber auch ein einfach bloß ziemlich guter Film: tragisch, aber nicht zu sentimental, rauh und spannend.
Eine etwas spärlich ausgestattete DVD bietet Warner: Fassungseintrag von Wally West
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