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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Erste abendfüllende Version des Sada-Abe-Falls

Stichwörter: 1970er Drama Erotik Japan Jubiläum Klassiker Kriminalfilm Sex Spielfilm Tanaka


Jitsuroku Abe Sada (1975)
Seit Nagisa Oshimas "Ai no korîda" (1976) ist der Fall Sada Abe international bekannt und fasziniert noch bis heute die Künstler in den unterschiedlichsten Medien: Prosa, Manga, Spiel- und Dokumentarfilme widmeten sich bereits dem Fall der Prostituierten, die ihrem Geliebten nach der Erstickung während des Sexualakts Penis und Hoden abtrennte, um beides als Erinnerung an diese ultimative Vereinigung mit sich herumzutragen. Ein kleiner Boom entstand Ende der 60er Jahre, markiert von einem Dokumentarfilm Teruo Ishiis, in dem Abe selber zu sehen war, und ihrem Rückzug aus der Öffentlichkeit in den 70er Jahren. Oshima will sie in einem Kloster wiedergefunden haben, als er "Ai no korîda" vorbereitete, der zu den skandalträchtigsten, radikalsten und schönsten filmischen Schilderungen einer amour fou zählte und dem Fall aus dem Jahr 1936 – wohl auch wegen des starken französischen Einflusses – große Popularität auch in Europa bescherte. Etwas untergegangen ist dagegen Noboru Tanakas am 8. Februar 1975 uraufgeführter Pinku eiga "Jitsuroku Abe Sada". Schon Tanakas Film konzentriert sich relativ radikal auf die obsessive Körperlichkeit, geht allerdings als rein japanische Produktion aus rechtlichen Gründen nicht den letzten Schritt der pornografischen Darstellung. Das sexuelle Spiel, das sich hier schon früh grenzüberschreitend steigert, dominiert dennoch weite Teile der Handlung, wobei Tanaka insgesamt eine deutlich kürzere Laufzeit zum Einsat gelangen lässt und der Nachgeschichte ab der Tötung des Geliebten noch rund 30 % der Laufzeit widmet.
Mehr zum Film und seinen Qualitäten verrät das Review von Laurel



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