The Wisdom of Crocodiles (1998)
"It Is The Wisdom Of Crocodiles, That Shed Tears When They Would Devour", heißt es bei Francis Bacon. Leong Po-Chihs am 27. November 1998 uraufgeführter Vampirfilm "The Wisdom of Crocodiles" entlehnt sich den Titel und das moralische Dilemma des Films bei Bacon und lässt Jude Law als Vampir umgehen, der zur reinen Selbsterhaltung seine Nächsten mordet, zugleich aber auch darum bemüht zu sein scheint, ein guter Mensch zu sein: Als Arzt ist der charmante Grlscz ein Wohltäter; auch im Privaten erweist er sich mitunter als Helfer und Beschützer. Indes droht ihm der Untergang, wenn er nicht jene aussaugt, die ihn lieben. Dass Timothy Spall dem Vampir und Serientäter als polizeilicher Ermittler auf der Spur ist, dient ihm – als er Gefühle für das potentielle neue Opfer, Elina Löwensohn als Ingenieurin Anne Labels, entwickelt – als Vorwand, um sich selbst gute Gründe zu liefern, die Tötung der geliebten Person aufzuschieben, auch wenn das seinen Untergang bedeuten würde... Ein bisschen schwingt hier der dahinsiechende Aristokrat aus "Dracula cerca sangue di vergine... e morì di sete!!!" (1974) an, der als erbärmliches Häufchen Elend aus reinem Selbsterhaltungsbestreben Blut saugt; vor allem aber sind es der liebende Dracula eines F. F. Coppola, der in "Bram Stoker's Dracula" (1992) die Nächsten seiner Geliebten attackierte, sowie die moralischen Probleme, die der Vampirfilm in Abel Ferraras "The Addiction" (1994) oder der Ann-Rice-Verfilmung "Interview with the Vampire" (1994) mit sich brachte, die in "The Wisdom of Crocodiles" die Richtung vorgeben. Aber freilich ist der Film nur an der Oberfläche ein Vampirfilm: Vor allem auch ist es ein Film über die Liebe, die immer auch (in unterschiedlichsten Formen und Ausmaßen) mit Selbstopfern einhergeht.
Kostengünstig zu bekommen ist noch immer die alte Arthaus-DVD: Fassungseintrag von The Godfather
Registrieren/Einloggen im User-Center