Conte de printemps (1990)
Rohmers Schaffen setzt sich zum Großteil aus verschiedenen Zyklen zusammen: Nach dem Debutfilm folgte zunächst der sechsteilige Zyklus Contes moraux (1963-1972), zu dem einige der Hauptwerke der Nouvelle Vague zu zählen sind. Auf diesen ließ der Germanistik-Student Rohmer zwei Filme nach Vorlagen von Kleists und eine Verfilmung nach Chrétien de Troyes folgen, ehe er mit Comédies et proverbes (1980-1990) einen neuen Zyklus folgen ließ. Zwei weitere Einzelfilme später - darunter "4 aventures de Reinette et Mirabelle" (1987), der quasi selbst einen vierteiligen Zyklus darstellt - machte sich Rohmer an die Contes des quatre saisons: Dieser Zyklus ist in seiner vierteiligen, durch die Jahreszeiten bestimmten Form weit geschlossener als die freieren, vorangegangenen Zyklen - wurde aber achronologisch abgedreht (Frühling/Winter/Sommer/Herbst). In ihm werden - wie so oft bei Rohmer - das Lieben in all seinen Facetten und die belastende Notwendigkeit, Entscheidungen treffen zu müssen, in vier unterschiedlichen Stimmungen und Phasen durchgespielt, die sich gegenseitig ergänzen und ein Gesamtbild abgeben, das - nicht nur Rohmers eigenen Worten zufolge - mehr ist als die bloße Summe seiner Teile.
Der am 04. April 1990 uraufgeführte "Conte de printemps" ist der Beginn dieses neuen Zyklus und schildert - was der Titel bereits nahelegt - das Kennenlernen der Akteure: anhand einer Fremden, die in den Haushalt einer jungen Studentin, ihres Vaters und seiner Geliebten eindringt, untersucht Rohmer auf gewohnt leichtfüßige, aber sensibele und aufmerksame Weise das zarte Wechselspiel der Beziehungen. Formal zurückhaltend, offen und locker, findet Rohmer einmal mehr die angemessene Form für seine Handlung, deren Bedeutung so zurückhaltend in Szene gesetzt wird, dass es schon einem gewisse Maß an Sensibilität bedarf, um sie zu erfassen.
Und worum geht es? Inhaltsangabe von PierrotLeFou. Neben der Arthaus-Einzel-DVD (Eintrag von gül) gibt es bei Arthaus übrigens auch noch die gesamte Tetralogie in einem Pappschuber zu erwerben, was zumindest die platzsparendere Variante ist.
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