Conte d'été (1996)
Mit "Conte de printemps" (1990) hatte Eric Rohmer zu Beginn der 90er Jahre einen neuen Filmzyklus eröffnet, die Contes des quatre saisons, seine geschätzte Jahreszeiten-Tetralogie. Sommer und Herbst hat er dann in seinem nächsten Film übersprungen und sich sogleich auf den Winter gestürzt: "Conte d’hiver" (1992). Mehr noch: Die folgenden Filme – "L'arbre, le maire et la médiathèque" (1993) und "Les rendez-vous de Paris" (1995) – wandten sich vom frisch etablierten Rahmen ab, nach dem Winter-Part schien des Jahreszeiten-Zyklus auf Eis zu liegen oder gar abgebrochen worden zu sein. Doch dann kam er doch noch, der Sommer-Teil dieses Zyklus, freilich passend zum Sommer in die französischen Kinos gebracht: Nach der Uraufführung auf den Internationalen Filmfestspiele von Cannes im Mai 1996 gelangte "Conte d'été" ab dem 5. Juni 1996 regulär in Frankreichs Kinos, um hierzulande schon am 20. Juni nachzuziehen.
Und "Conte d'été" tut, was ein Sommerfilm tun soll: Der Sommerurlaub, mit dem auch der Winter-Teil begonnen hatte, dominiert hier den ganzen Film – und die Gefühle und Triebe köcheln in der Sommerhitze ganz schön in die Höhe. So findet sich auch hier eine Figur hin- und hergerissen zwischen potentiellen Partner(inne)n wieder: diesmal Melvil Poupaud als Gaspard, der hier im Urlaub auf seine Freundin Léna wartet, um dabei nacheinander die Frauen Margot und Solène kennenzulernen. Aber bei allem Gefühlsüberschuss ist dieser Sommerfilm doch auch durch ein durch ein echter Rohmer: Viele Dialoge, fein nuanciert, durchziehen (auch wenn es anfangs noch nicht den Eindruck macht) den leichtfüßigen, dramaturgisch entspannten Film, in dem sich einmal mehr ein etwas überforderter Mann über die Frauen an seiner Seite und seine Haltung ihnen gegenüber den Kopf zerbricht.
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