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von PierrotLeFou

Vor 75 Jahren: Käutners Meisterwerk

Stichwörter: 1940er Albers Deutschland Drama Jubiläum Käutner Klassiker Liebesfilm Musikfilm Spielfilm

Große Freiheit Nr. 7 (1944)

Von jenen Regisseuren, die im Deutschland der 40er und 50er Jahre aktiv waren, hat sich Helmut Käutner einen Ruf erarbeitet, den sonst allenfalls noch sein Kollege Wolfgang Staudte zu erlangen vermochte. Beide hatten unter dem Nationalsozialismus begonnen und dennoch Filme hervorgebracht, die weitestgehend als unverfänglich, teilweise sogar als subversiv gelten. Letzteres gilt ganz besonders für "Große Freiheit Nr. 7", der mit den umgebenden Käutner-Filmen "Romanze in Moll" (1943) und "Unter den Brücken" (1946) Käutners künstlerische Hochphase ausmacht und leider oft genug ungesehen als triviales Hans-Albers-Reeperbahn-Musical verworfen wird. Der Film, der seine Uraufführung bezeichnenderweise am 15. Dezember 1944 in Prag erlebte, erfüllt keine der Erwartungen von Propagandaminister Goebbels, wenngleich Käutner unter Druck der Reichsfilmkammer so einige Abweichungen vom ursprünglichen Drehbuch vornehmen musste. Aber dennoch ist der Farbfilm "Große Freiheit Nr. 7" kein patriotischer, eskapistischer Heldengesang von tatkräftigen Seemännern und Abenteuerlust, sondern ein schwermütiges, melancholisches Drama, in dem auch für NS-Insignien keinerlei Platz ist. Im Februar 1945 in Schweden ausgezeichnet und als eine der ersten deutschen Produktionen von den Aliierten freigegeben, entwickelt sich Käutners Film nach der ersten Aufführung im Nachkriegsdeutschland ab Anfang September 1945 zu einem beliebten Klassiker, der auch in Albers' Filmografie zu den großen Höhepunkten zählt.
Um eine historische Verortung des Werkes bemüht sich Bretzelburger in seinem Review.


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