Herrn Arnes Schatz (1919)

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von PierrotLeFou

Vor 100 Jahren: Stillers Meisterwerk nach Selma Lagerlöf

Stichwörter: 1910er Drama Historienfilm Jubiläum Klassiker Lagerlöf Literaturverfilmung Molander Phantastik Schweden Spielfilm Stiller Stummfilm

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Herr Arnes pengar (1919)

Selma Lagerlöffs Erzählung "Herr Arnes pengar" (1904) ist eines der schönsten und meistgelobten Werke der schwedischen Schriftstellerin, welches als tragische Geschichte das Motiv eines Raubmords und eine tragische Beziehungsgeschichte geschickt miteinander verknüpft und dabei behutsam phantastische Motive einbindet. Angesiedelt ist der Stoff im 16. Jahrhundert. Mauritz Stiller, einer von Schwedens wichtigsten Filmschaffenden seiner Zeit (neben Victor Sjöström, der 1917 die erste Lagerlöf-Verfilmung gedreht hatte und 1919 einen Zweiteiler als Beginn eines fünfteiligen-Lagerlöf-Zyklus' nachschob), machte 15 Jahre nach der Erstveröffentlichung aus diesem etwas mehr als 100 Seiten zählenden Stoff einen etwas mehr als 100 Minuten laufenden Historienfilm, der dank Lagerlöfs Vorlage konsequent seinen fatalistisch anmutenden Spannungsbogen hält und die phantastische Ausrichtung als Schwebe zwischen natürlichen und übernatürlichen Elementen stimmig umsetzt. Der am 18 September 1919 uraufgeführte "Herr Arnes pengar" wurde zurecht als Stillers bis dahin bester Film und im Rückblick auch vielfach als sein bester Film generell bewertet – sowie nicht selten als bester Stummfilm Skandinaviens. Dramaturgisch und inszenatorisch, schauspielerischer und handwerklich besticht der Klassiker gleichermaßen: alle Elemente spielen konsequent und stimmig zusammen, große Schauwerte, große Gefühle und tiefe Gedanken vermengen sich hier auf großartige Weise. Bloß mit "Gösta Berlings saga" (1924) konnte Stiller – erneut nach Lagerlöf – vergleichbare Spitzenqualität liefern, gleichwohl sein Œuvre an herausragenden Filmen gewiss nicht arm ist. Ko-Drehbuchautor Gustaf Molander, der im Folgejahr sein Regiedebüt geben sollte, drehte 35 Jahre später eine gleichnamige Neuverfilmung.
Mehr über den Film – der bei Svenska Filminstitutet auf DVD vorliegt (Fassungseintrag von Freddy J. Meyers), welche man auch Bestandteil der Svenska Stumfilms-Klassiker-6-DVD-Box erwerben kann – verrät Ännchen von Tharau in seinem ausführlichen, sehr lesenswerten Review.

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Kommentare und Diskussionen

1. PierrotLeFou sagt:

   15. August 2019 um 00:04

   Den Saarländern und Bayern einen erholsamen Feiertag! Ich habe diesen einfach mal mit einem erbaulichen Bonustitel gefüllt… Morgen geht es dann wieder regulär weiter…