Un flic (1972)
Als am 25. Oktober 1972 Jean-Pierre Melvilles "Un flic" uraufgeführt wurde, da war noch nicht zu erahnen, dass es sich um das Abschiedswerk einer gar nicht einmal so langen Karriere handeln sollte: Melville war keine Woche zuvor gerade einmal 55 geworden – das 56. Lebensjahr sollte er nicht mehr erreichen. Schon sein frühes Schaffen war herausragend: seine Vercors-Verfilmung "Le silence de la mer" (1949) ebenso wie die betörend schöne Cocteau-Verfilmung "Les enfants terribles" (1950). Stärker als diese ausdrucksstarken s/w-Filme sollten sich letztlich aber seine unterkühlten Klassiker aus den 60er und 70er Jahren eingeprägt haben: "Le samouraï" (1967) natürlich, der vielfach als sein Meisterwerk gehandelter Auftragskiller-Streife mit Alain Delon. Mit Delon arbeitete Melville danach noch zweimal zusammen: bei "Le cercle rouge" (1970) und bei "Un flic"... Hier gibt Delon den Kommissar, der gegen jenen kriminellen Strippenzieher ermittelt, der nicht bloß allerlei Coups begangen hat und weiterhin begeht, sondern auch an derselben Frau Interesse zeigt. Dennoch wirkt hier eine gegenseitige Wertschätzung, die freilich die finale Auseinandersetzung, welche mit einer frappierenden Kaltschnäuzigkeit vollzogen wird, nicht verhindern kann...
Mehr zum Inhalt und den Qualitäten verrät Bretzelburger in seinem Review...
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