Arachnophobia (1990)
Die zwei großen SciFi-Wellen der Filmgeschichte setzten etwa 1950 und 1968 ein und hielten sich dann jeweils mehr oder weniger ein knappes Jahrzehnt, um in den 60er Jahren zumindest in Hollywood merklich abzuklingen und in den 80er Jahren - in der Folge von "Star Wars" (1977), "Wizards" (1977), "Superman" (1978) und "Alien" (1979) - häufiger in der Nähe zum Fantasy- oder Horrorfilm angesiedelt zu werden. Diese Nähe zum Horrorfilm trat aber auch schon in beiden Wellen regelmäßig zu Tage: Mit den monströs vergrößerten Insekten und Spinnentieren ließen "Them" (1954) oder "Tarantula" (1955) den Tierhorror-Film aus dem SciFi-Film hervortreten, der sich mit "Attack of the Crab Monsters" (1957), "Beginning of the End" (1957), "The Black Scorpion" (1957), "Earth vs. the Spider" (1958), "Attack of the Giant Leeches" (1959) und "The Killer Shrews" (1959) wieder einem Ende entgegenneigte, um mit "Willard" (1971), "Ben" (1972), "Night of the Lepus" (1972), "Kiss of the Tarantula" (1972) oder "Frogs" (1972) wieder aufzuleben, wobei nun nicht mehr bloß enorm vergrößerte Exemplare, sondern - wie schon in Hitchcocks "The Birds" (1963) - auch normalgroßes, aber in enormer Überzahl auftretendes Getier zur Bedrohung geriet: mal telepathisch von einem Menschen angeführt, mal von einem Wissenschaftler mit gesteigerten Aggressionen ausgestattet, mal als natürliche Reaktion der Natur auf die Umweltverschmutzung des Menschen. Mit "Jaws" (1975) erlebte dieser zweite Tierhorror-Boom in den 70er Jahren seinen Höhepunkt, mit "Nightwing" (1979), "Prophecy" (1979) oder "Il Fiume del grande Caimano" (1979) ließ das Interesse dann wieder spürbar nach, wenngleich ein paar Hai-, Piranha-, Krokodil- und Schlangenbeiträge auch in den frühen 80er Jahren noch ganz publikumswirksam vermarktet werden konnten.
Mit dem unter anderem von Steven Spielberg produziertem "Arachnophobia" Frank Marshalls, der am 18. Juli 1990 in die Kino gelangte, kam dann wieder frisches Blut ins Subgenre: mit einem vergleichsweise hohem Budget, einer hervorragenden Besetzung (Jeff Daniels, John Goodman, Julian Sands), gelungenen Trickeffekten und einem originellen Drehbuch, das auf die Entwicklung seiner Hauptfigur ebensoviel Wert legt, wie auch auf die halbwegs glaubwürdige Entstehung einer ernstzunehmenden Bedrohung, dürfte "Arachnophobia" der ambitionierteste und gelungenste Tierhorror-Beitrag seit Jahren sein...
Mehr? Review von Vince
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