Der Tod eines Bürokraten (1966)

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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Kubanischer Komödienklassiker

Stichwörter: 1960er Alea Jubiläum Klassiker Komödie Kuba Lateinamerika Satire Spielfilm

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La muerte de un burócrata (1966)

Der ernste "Memorias del subdesarrollo" (1968) ist sicherlich Aleas gerühmtester Film, der tragikomische, schwule Polit-Liebesfilm "Fresa y chocolate" (1993) mit Sicherheit sein berühmtester: Tomás Gutiérrez Alea, einer der populärsten Regisseure Kubas – wenn nicht gar der populärste! –, der seine Karriere nach einer Vielzahl von Dramen mit der Satire "Guantanamera" (1995) beendete, ist Mitte der 60er Jahre allerdings vor allem mit seinen temparamentvollen Komödien aufgefallen: 1962 mit der Verfilmung "Las Doce sillas", in der ein einstiger Großgrundbesitzer, dem im Rahmen der Revolution sein Vermögen konfisziert worden ist, mit seinem Diener 12 Stühlen nachjagt, von denen einer wertvollen Familienschmuck in seinem Futter beherbergt, und 1966 mit "La muerte de un burócrata", welcher Aleas internationalen Durchbruch bewirkte.

"La muerte de un burócrata" – am 24. Juli 1966 in Kuba angelaufen und im selben Monat auch auf dem tschechischen Mezinárodní filmový festival Karlovy Vary gelaufen, wo er den Sonderpreis der Jury erhielt – handelt ebenfalls vom Geld, vom Tod und von der Revolution: Hier wird ein Gipsbüsten produzierender Bildhauer von seiner eigenen Büsten-Maschine verschluckt. Nach diesem tödlichen Unfall legt man dem Verstorbenen sein Arbeitsbuch mit ins Grab - es stellt sich jedoch heraus, dass die Witwe ebendieses Büchlein benötigt, um an die Rente zu gelangen. Für den hilfsbereiten Neffen des Toten beginnt ein Kampf mit der Bürokratie, die für fast alles Regeln zu haben scheint, in ungewöhnlichen Fällen aber scheinbar keine Lösung mehr zu liefern weiß... Grabräuberei stellt infolgedessen noch ein vergleichsweise harmloses Vergehen dar, mit dem man der Lage Herr werden will: der Film wird böse enden... Alea inszeniert seine Satire mit anarchischer Ausgelassenheit, setzt auf Pixilation-artige Szenen, zitiert klassischen slapstick, lässt surreale Züge erkennen und parodiert den sozialistischen Realismus: Ein Film, der wie seine Hauptfigur auszubrechen gedenkt - und ganz international & zeitlos funktioniert...
Für wenig Geld ist der unterhaltsame Streifen deutsch untertitelt bei Icestorm zu bekommen: Fassungseintrag von dvdeus

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