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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Skandaldrama als Filmdebüt

Stichwörter: 1990er Clark Drama Jubiläum Klassiker Korine Sevigny Skandalfilm Spielfilm USA

Kids (1995)

Als Larry Clark nach seiner Karriere als Fotograf und nach kurzer Musikvideo-Erfahrung im Januar 1995 auf dem Sundance Film Festival seinen Debütfilm "Kids" präsentierte, hatte er mit dieser filmischen Fortführung seines 1983er "Teenage Lust"-Bandes einen der großen Skandalfilme seines Jahrgangs vorgelegt, der auch die Stoßrichtung von Clarks folgenden Filmen vorwegnehmen sollte: In "Bully" (2001), "Ken Park" (2002), "Marfa Girl" (2012), "The Smell of Us" (2014), seinem Beitrag für den Omnibusfilm "Destricted" (2008) und selbst noch in "Teenage Caveman" (2001), seinem Remake des gleichnamigen Sci-Fi-Camp-Streifens aus Roger Cormans Schmiede, widmete er sich ebenfalls mehr oder weniger zentral und explizit der Sexualität Heranwachsender (die in der Regel von jungen Volljährigen verkörpert worden sind). Damit machte sich Clark in den Augen so mancher Kritiker verdächtig und insbesondere "Ken Park" sollte später so einige Verbote und und sogar Polizeieinsätze nach sich ziehen. Clarks Blick sei voyeuristischer als nötig, so urteilten seine Kritiker. Das kann man so sehen, zugleich verschafft Clark allerdings – wenngleich stets als Provokateur – der Sexualität junger Leute in seinen Filmen eine große Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit, ohne sie dabei zu verklären oder zu verteufeln. Gerade sein Debütfilm "Kids", in welchem die Themen des ungeschützten Verkehrs und der HIV-Infektion verhandelt werden, kann seinem aufklärerischen Anliegen auf diese Weise Dringlichkeit und Glaubwürdigkeit verpassen, die zum Erfolg beigetragen haben dürften.
"Kids" ist aber nicht bloß der Debütfilm Clarks, sondern zugleich das Debüt Harmony Korines als Drehbuchautor sowie das Debüt etlicher SchauspielerInnen, allen voran natürlich Chloë Sevigny, gefolgt etwa von Leo Fitzpatrick oder dem bloß fünf Jahre später durch Suizid verstorbenen Justin Pierce. Damit kommt dem Film eine bedeutende Stellung in der US-amerikanischen Independent-Filmszene zu.
Ausführlich bespricht McClane den Film und seine Vorzüge in seinem lesenwerten Review.


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