Young Tom Edison (1940) & Edison, the Man (1940)
Thomas Alva Edison dürfte wohl der bekannteste Erfinder überhaupt sein – und war als solcher natürlich prädestiniert für eines jener Biopics, die sich in Hollywood ab Mitte/Ende der 30er Jahre vermehrt großer Persönlichkeiten aus Politik und Forschung annahmen. Edison, unter dem 50 Jahre zuvor unter anderem der Kinetograph und das Kinetoskop entstanden sind, spendierte man als einem der Ahnherren des Kinos sogar gleich zwei Filme, die als gegenseitige Ergänzung in kurzen Abständen in die Kinos kamen: einen Film über die Kindheit (10. Februar 1940), einen weiteren Film über den späteren Erfolg als Erfinder (10. Mai 1940).
"Young Tom Edison" ist der erste dieser Filme und wurde naheliegenderweise von Norman Taurog in Szene gesetzt, den viele heutzutage vor allem wegen seiner James Dean- & Jerry Lewis- und seiner Elvis Presley-Filme kennen: Taurog war jedoch zudem nicht bloß der Onkel des Kinderstars Jackie Cooper, sondern zugleich auch ein erfahrener Kinderstar-Regisseur, der als Kind bereits selbst Schauspielerfahrung gesammelt hatte. In "Young Tom Edison" setzte er den vielleicht größten aller Kinderstars, Mickey Rooney, in Szene – wobei dieser hier bereits 19 Jahre zählte; es verwundert sicherlich nicht, dass der Film letztlich auch weniger als Biopic überzeugt, sondern bloß das liebevoll-humorvolle Porträt eines verkannten Genies, das als Kind seine wahre Größe letztlich in einer Heldentat unter Beweis stellen muss, um von den Erwachsenen geachtet zu werden. Dementsprechend handelt es sich um einen relativ beliebigen, episodenhaften Film voller drolliger Kinderstar-Momente, der recht willkürlich in einer Großtat gipfelt.
"Edison, the Man" weist hingegen mit seiner Liebesgeschichte und den Bemühungen Edisons, die Glühlampe gegen die Interessen der Gas-Aktionäre durchzusetzen, einen stimmigeren Spannungsbogen auf, in dem Spencer Tracy in der Hauptrolle brilliert. Auch diesem Film ist die damalige Verklärung prominenter Größen noch zu eigen; er wählt allerdings einen ernsteren, glaubwürdigeren Tonfall als der Vorgänger. Der durch Maurice Tourneur geschulte Clarence Brown, der mit den ambitionierten und handwerklich sorgfältigen Greta Garbo-Klassikern "Flesh and the Devil" (1926), "Anna Christie" (1930) und "Anna Karenina" (1935) in die Filmgeschichte eingegangen ist, lässt seinem Edison-Film zudem eine beachtlichere Inszenierung angedeihen. Und Hauptdarsteller Tracy hielt diesen Film zur Entstehungszeit für einen der wichtigsten Filme, an denen er je mitgearbeitet hat.
Und worum geht es? Inhaltangaben zu Film I und Film II von PierrotLeFou
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