The Grapes of Wrath (1940)
Wenn Leute, denen es gut geht, angesichts jener Leute, denen es ohne eigenes Verschulden schlecht ergangen ist, in die Verlegenheit geraten, einmal etwas teilen zu müssen, macht sich oftmals Unmut bei ihnen breit. Als John Steinbeck 1939 seinen Roman "The Grapes of Wrath" über die abschätzig Okies genannten Farmer aus Oklahoma – die sich während der Großen Depression und der Staubstürme & Missernten der Dust Bowls gezwungen sahen, nach Kalifornien zu ziehen – und die Repressalien & Feindseligkeiten von Großgrundbesitzern, Banken, Staatsorganen und der Bevölkerung Kaliforniens veröffentlichte, da hagelte es angesichts eines so sozialkritischen Buches Kommunismus-Vorwürfe, Schmähungen von Politikern, Schmähungen von Kirchenvertretern, mancherorts sogar Verbote und öffentliche Bücherverbrennungen. Das Buch erwies sich dennoch als äußerst erfolgreich, konnte 1940 den Pulitzer-Preis gewinnen und wurde etwa von Le Monde oder der Times um die Jahrtausendwende herum auf hervorragende Bestenlisten gesetzt.
Die Verfilmung "The Grapes of Wrath" entstand nahezu schlagartig – Uraufführung am 24. Januar 1940! –, um sowohl die noch ziemlich aktuelle Thematik als auch die enorme Popularität des Romans nutzen zu können - zumal die kurz zuvor entstandene erste Steinbeck-Verfilmung "Of Mice and Men" (1939) zu einem kommerziell wie künstlerisch erfolgreichen Hit geworden war. Ausgerechnet der immer wieder – und besonders hierzulande – als konservativ bis erzkonservativ eingestufte John Ford führte Regie bei dieser filmischen Darbietung eines 'Exodus im eigenen Land' (Ulrich Behrens) und orientierte sich am krass realistischen Stil der dokumentarischen Arbeiten der sozial engagierten Fotografin Dorothea Lange, um diesen eine effektive Mischung mit Konventionen des klassischen Hollywood-Films eingehen zu lassen, zu der unter anderem die hervorragende Kameraarbeit von Gregg Toland zählt, der hier erstmals mit Ford arbeitete – welcher sich gerade in seiner bedeutendsten Hochphase befand - und im Folgejahr bei Welles' "Citizen Kane" seinen womöglich größten Erfolg feierte. Großartige Darsteller – darunter Henry Fonda und John Carradine, der hier im Gegensatz zu den grauenhaft schlechten Filmen seiner späten Schaffensphase zeigen konnte, wieviel Talent er besaß – runden den gelungenen Eindruck ab. Gleichwohl Produzent Darryl F. Zanuck, der den Stoff entgegen der Befürchtungen bei 20th Century Fox durchsetzen konnte, und Ford um einen die Missstände nicht beschönigenden Stil bemüht sind, war allerdings eine hoffnungsvolle Abmilderung des bitteren Endes von Steinbecks Roman nötig – was Steinbeck nicht davon abhielt, den Film großartig zu finden. Sieben Oscar-Nominierungen und eine Wahl unter die 25 besten Filme überhaupt durch das American Film Institute waren einige der Auszeichnungen, die der Film schließlich erhielt.
Eine günstige Möglichkeit den Film zu sichten, bietet die Zweitausendeins Edition (ganz besonders, wenn man auf deren Rabattmöglichkeiten zurückgreift): Fassungseintrag von TakaTukaLand
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