The Parallax View (1974)
Zwischen dem Thriller "Klute" (1971) und dem an den Watergate-Skandal angelehnten "All the President’s Men" (1976) drehte Alan J. Pakula nach einem Roman von Loren Singer den am 19. Juni 1974 uraufgeführten "The Parallax View", der mit beiden anderen Filmen eine lose Trilogie, die sogenannte Paranoia-Trilogie, bildet. Dabei darf "The Parallax View" als Paranoia-Thriller par excellence gelten, denn bei aller Simplizität und Überdeutlichkeit werden eben auch die Motive des Argwohns und der Verschwörung in den Mittelpunkt gestellt. Schon im Titel und in der Titelsequenz beginnt das: eine Perspektivveränderung der sich neigenden, nach links fahrenden Kamera lässt hinter einem Totempfahl die Space Needle zum Vorschein kommen. Mit dem neuen Blickwinkel bietet sich ein gänzlich anderes Bild. Auf dem Gebäude wird nur wenige Filmminuten später ein US-Politiker einem Attentat zum Opfer (und der Täter in die Tiefe) fallen. Die Einzeltäter-Theorie ist schnell in festen Tüchern. Doch Warren Beatty sieht sich als Journalist Frady Jahre später mit einer etwas anderen Deutung konfrontiert, als einige der damaligen Augenzeug(inn)en unter seltsamen Umständen zu Tode gekommen sind; auch Fradys Informantin wird nach Überbringen dieser Info nicht mehr lange unter den Lebenden weilen. Und Frady selbst lebt fortan auch gefährlich, insbesondere als er auf eine mysteriöse Parallax Corporation stößt, die junge Männer rekrutiert und per Gehirnwäsche zu Attentätern formt. Der Film, der mit seiner Verschwörungsidee im Grunde alle Zuschauer(innen) unabhängig von ihrer ideologischen Verortung anzusprechen in der Lage ist, greift deutlich die Kennedy-Ermordung sowie das Unbehagen angesichts des Watergate-Skandals auf.
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