Cool Hand Luke (1967)
Für sein Leinwand-Debüt "The Silver Chalice" (1954) hatte Paul Newman später bloß böse Worte übrig. Seinen Ruhm erzielte er erst kurz darauf, nachdem er mehrfach als möglicher Leinwand-Partner für James Dean im Gespräch war oder einige für Dean vorgesehene Rollen spielte, nachdem dieser 1955 tödlich verunglückt war. In "Cat on a Hot Tin Roof" (1958) und "The Long, Hot Summer" (1958) avancierte Newman dann vollends zum großen Star, der schon hier keinesfalls bloß auf sein schönes, charismatisches, sportliches Äußeres und die rebellischen Charakterzüge festgelegt blieb. In Premingers "Exodus" (1960) und Dramen wie Rossens "The Hustler" (1961), welches von Scorsese später eine ebenfalls mit Newman besetzte Fortsetzung erhielt, übernahm Newman immer differenziertere Rollen. Zugleich gab es aber auch gerade ab Anfang/Mitte der 60er Jahre zunehmend die simpleren Filme, in denen der charismatische Newman sein maskulines, rebellisches Image pflegte. Zu diesen könnte man auch "Cool Hand Luke" zählen, das am 1. November 1967 uraufgeführte Gefängnisdrama von Stuart Rosenberg (und nach einem Roman von Donn Pearce).
Der deutsche Titel "Der Unbeugsame" betont Newmans ikonischen Auftritt noch eine Spur stärker. Aber der Film mag etwas undifferenziert und reißerisch sein und eine ungesunde Vorstellung von Ehre pflegen: All dies ist und tut er jedoch auf aufgesprochen mitreißende, effektiv inszenierte Weise, erheblich unterstützt durch Schiffrins oscar-nominierten Soundtrack. Und es ist heute nicht zuletzt "Cool Hand Luke", der für das Image von Paul Newman einsteht, welcher sich hier als wahrhaft unbeugsamer Häftling ohne jede Erfolgsaussichten gegen die Gängeleien der Wärter zur Wehr setzt. (Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass der Film auch den gesellschaftlichen Umgang mit Kriegsveteranen thematisiert und in Teilen einen späteren "First Blood" (1982) vorwegnimmt, welcher allerdings eine ganz andere Form des Traumas und der Rebellion behandelt.) Woody Allen parodierte den Film während seiner Gefängnis-Episode in "Take the Money and Run" (1969) und die 70er Jahre hindurch wird die "failure to communicate"-Zeile aus "Cool Hand Luke" in diversen anderen Filmen aufgegriffen. Noch 1980 wird Regisseur Rosenberg in seinem zweiten großen Gefängnisdrama "Brubaker" mit Robert Redford auf "Cool Hand Luke" anspielen...
Den Qualitäten des Films widmet sich Der Ewige Lawrence in seinem Review, wohingegen MäcFly in seinem etwas kritischeren Review auch auf die Schwachstellen eingeht.
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