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von PierrotLeFou

Vor 75 Jahren: Phantastischer Klassiker von William Dieterle

Stichwörter: 1940er Benét Dieterle Drama Herrmann Huston Irving Jubiläum Klassiker Literaturverfilmung Phantastik Simon Spielfilm USA

The Devil and Daniel Webster (1941)

Wilhelm bzw. William Dieterle, der weit über 80 Filme in verschiedenen Genres angefertigt hat, ist vor allem für seine Biopics bekannt - aber auch Horror- & Fantasy-Liebhabern ist er dank der Literaturverfilmungen "A Midsummer Night's Dream" (1935), "The Hunchback of Notre Dame" (1939) und "The Devil and Daniel Webster" ein Begriff: jeder dieser Filme besitzt einen Klassiker-Status, wobei "The Devil and Daniel Webster" - der auch nicht mit den Namen Shakespeare und Hugo werben kann - am unpopulärsten geblieben ist, aber qualitativ keinesfalls hinter den anderen Titeln zurückfällt.

Der am 17. Oktober 1941 uraufgeführte Film fußt auf Vincent Benéts Erzählung "The Devil and Daniel Webster" (1937) und deren Vorbild "The Devil and Tom Walker" (1824) von Washington Irving, wobei Dieterle, der einst bei Murnaus "Faust - Eine deutsche Volkssage" (1926) assistiert hatte, auch den Faust-Stoff und Hauffs "Das kalte Herz" (1827) einfließen lässt. Mit einem verschlagenen Walter Huston in der Rolle des Teufels, einer unerhört verführerischen Simone Simon - die ihre erotische Wirkung kurz darauf in Tourneurs "Cat People" (1941) erneut unter Beweis stellte - und zahlreichen wundervollen matte paintings, effektvoll ausgeleuchteten Kulissen, einer gewitzten Montage, der Musik Bernard Herrmanns und einer sorgfältigen Kameraarbeit macht Dieterle aus der Suspense, Humor, Tragik, Erotik & Schauer gleichermaßen bietenden Handlung ein vergnügliches Filmerlebnis, das allerdings durch recht naive Moralvorstellungen und ganz besonders durch den dick aufgetragenen Patriotismus Benéts ein wenig getrübt wird: Bibelfestigkeit und ein Patriotismus, der einen etwa die eigenen Pferde Constitution und Bill of Rights taufen lässt, werden hier in diesem us-amerikanischen Klassiker des phantastischen Films überdeutlich emporgehalten.
Und worum es geht, verrät Moonshade in seiner Inhaltsangabe...


Kommentare und Diskussionen

  1. Tito sagt:

    Der Film ist es wirklich wert, gesehen zu werden. Und das gilt für Dieterle im Allgemeinen. “Der Glöckner von Notre Dame” habe ich schon in sehr jungen Jahren zum ersten Mal im Fernsehen gesehen und er hatte so einen bleibenden Eindruck hinterlassen, dass ich selbst Jahre später immer wieder danach Ausschau gehalten habe und er mir mit jedem Mal noch besser gefallen hat.

    Die Bilder, die Dieterle erzeugt, hinterlassen einen bleibenden Eindruck, die Geschichten sind unterhaltsam und stets passend musikalisch untermalt.

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