Alexis Zorbas (1964)
Es gehört wohl zur Ironie des Schicksals, dass diese griechisch-britisch-us-amerikanische Koproduktion mit dem mexikanisch-us-amerikanischen Anthony Quinn und dem britischen Alan Bates unter der Regie des aus Zypern stammenden Griechen Michael Cacoyannis für viele Zuschauer der Griechenland-Film schlechthin geworden ist, während beispielsweise frühere Filme des Regisseurs - etwa der hervorragende "To Koritsi me ta mavra" (1956) - oder Werke von Nikos Koundouros ("Mikres Aphrodites" (1963)) und Orestis Laskos ("Golfo" (1955)) nahezu keine Beachtung gefunden haben. Selbst viele eingefleischte Cineasten nehmen - sieht man vom schnell über Italien nach Hollywood gegangenen George Pan Cosmatos einmal ab - das griechische Kino beinahe ausschließlich über Theo Angelopoulos und allenfalls noch über Nikos Nikolaidis wahr; angesichts der überaus schlechten Zugänglichkeit griechischer Filme kann man das auch keinem verübeln.
Doch auch wenn der am 14. Dezember 1964 uraufgeführte "Alexis Zorbas" zu Unrecht vielfach als größter Film aus und über Griechenland betrachtet wird - während sich Cacoyannis in seiner Heimat den Vorwurf des kommerziellen Ausverkaufs griechischer Tradition & Folklore gefallen lassen musste - und der vermeintlich traditionelle Sirtaki lediglich eine Verballhornung tatsächlicher Folkloretänze darstellt, so ist dem Film, der vor allem von Quinns Leistung und Mikis Theodorakis' großartiger Filmmusik lebt, seine enorme Qualität und seine emotionale Wucht kaum abzusprechen. Der Film wurde zu einem weltweit erfolgreichen Kassenschlager, der den Griechenland-Tourismus gehörig ankurbelte, Theodorakis' Ruhm begründete, Quinn die Rolle seines Lebens und den Griechen den Sirtaki bescherte - und auch von den Kritikern wurde der Film mit Lob überschüttet und konnte auf diversen Preisverleihungen zahlreiche Preise einheimsen.
Worum es geht? Der Ewige Lawrence sagt es in seinem Review...
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