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von PierrotLeFou

Vor (50 &) 25 Jahren: Frisches Blut für den Vampirfilm

Stichwörter: 1990er Action Comicverfilmung Dorff Horror Jubiläum Kier Klassiker Kristofferson Literaturverfilmung Lords Norrington Snipes Spielfilm Superhelden USA

Blade (1998)

Blade ist ein Grenzgänger zwischen den Mensch und den Vampiren – seit nunmehr 50 Jahren, seit er im Juli 1973 erstmals durch die Panels eines Marvel-Comics geisterte: Zur Hochzeit das Blaxploitationfilms gewissermaßen, der im selben Jahr – nach "Blacula" (1972) – "Scream Blacula Scream" (1973) hervorbrachte, derweil auch ein ungleich ambitionierterer "Ganja & Hess" (1973) herauskam. Der afroamerikanische Vampirjäger und Halbvampir sollte allerdings erst deutlich später für die Leinwand aufbereitet werden, obwohl (oder eher weil) der schon 1972 entstandene "Captain Kronos - Vampire Hunter" (1974) versucht hatte, eine dynamischere, aktionsbetontere Variante des Vampirjägers als Gegenentwurf eines Van Helsings für eine Spielfilmreihe zu etablieren: Ein Vierteljahrhundert später, am 19. August 1998, kam dann "Blade" heraus, mit Wesley Snipes als cool agierendem Titelhelden und einem bemerkenswerten Cast, zu dem Udo Kier – einst Dracula in "Andy Warhol's Dracula" (1974) –, Stephen Dorff, Kris Kristofferson und Traci Lords gehörten. Nachdem Francis Ford Coppola und Neil Jordan das Subgenre ein wenig romantisiert hatten, kehrte nun – gerade mit dem furiosen Einstieg einer Disco, in der etliche Vampire das Blut spritzen lassen – die Härte einiger 80er-Jahre-Vertreter zurück; gepaart mit einer Coolness, die dem Zeitgeist der 90er Jahre entspricht und keine Probleme mit Stereotypen, Eindimensionalität und Schwarzweiß-Malerei hat, obwohl die Hauptfigur als Grenzgänger eigentlich ein ganz anderes Potential mit sich bringt. Stephen Norrington, der zuvor mit "Death Machine" (1994) bereits einen härter Action-Horrorfilm inszeniert hatte, traf ins Schwarze und lieferte den ersten Teil einer ganzen Trilogie, der später noch zwei Serien folgen sollten. Jahre bevor "X-Men" (2000) und "Spider-Man" (2002) die Superhelden-Comicverfilmung fest im Mainstream verankerten – was noch nicht einmal der Batman-Figur in den 80er- und 90er-Jahren rundum vergönnt war – war die Kinoreihe der wenig populären Marvel-Figur eine Art Vorbote für den sich wandelnden Massengeschmack einerseits und die sich wandelnden Möglichkeiten tricktechnischer Effekte andererseits.
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