Eines muss man unseren Freunden von NU IMAGE ja lassen. Es scheinen gute Geschäftsleute zu sein. Anfangs wurden die Filme immer in Eigenproduktion hergestellt und nun werden etliche Titel Co-Produziert. Auch ihr Vertriebsdeal mit der Blockbuster Tochterfirma DEJ, sicherte ihnen weiterhin, in einen Markt zu drehen der eigentlich kaum noch funktioniert. Inzwischen stoßen Avi Lerner, Danny Dimbort und Konsorten ja auch immer mehr in die Kinoregionen vor und haben mit „Edison“ den vermutlich ersten richtigen großen Fisch an der Angel, der auch wirklich Aufmerksamkeit erweckt. Natürlich werden dabei gerne deutsche Gelder genommen. So ist „Mosquito Man“(auch der OT war nicht schlecht:“Mansquito“), ebenso wie „Larva“ und „Snake King“, mal wieder mit einem deutschen Fond produziert wurden. Die 3 Filme wurden in der Tradition von 50er und 60er Jahren Horrorfilmen gedreht und feierten ihre Premiere beim Sci-Fi Channel in Amerika.
Eine Seuche die von einer bestimmten Mosquito Art übertragen wird, verbreitet in Baltimore Angst und Schrecken. Um es aufzuhalten soll eine genetisch veränderte Rasse von Mosquitos frei gelassen werden, die nicht den Virus übertragen und gleichzeitig die anderen Viecher auslöschen. Der letzte Versuch soll an einen Sträfling erfolgen, der kann aber fliehen, verursacht bei der Flucht einen Unfall und wird dabei verseucht. Langsam verwandelt er sich in eine Mischung aus Mosquito und Mensch…
Ja, so schwachsinnig müssen die Storys bei solchen Filmen sein. Es ist doch logisch das man für einen Versuch einen gefährlichen Serienkiller nimmt, oder? Aber ich will gar keine Logik sehen. Das weiß auch der Film und nimmt sich dabei nicht sonderlich ernst. Zwar bleibt der Film Humorlos, aber die Macher wissen schon welches Thema sie hier verfilmen. Und so nimmt man einige Plotholes und Klischees (klar ist die Wissenschaftlerin auch mit dem ermittelnden Cop zusammen) einfach so hin, ohne sich zu ärgern. Auch die ganze Storyline um die Seuche und die Konsequenzen, wird immer nur ganz kurz angeschnitten und dient den Film nur, um zu erklären wie ein Mosquitomensch entstehen kann.
Hinter der Kamera stand mit Tibor Takács zum Glück ein Mann der weiß wie man einen Film drehen muss um keine Langeweile zu bieten. Im Horrorgenre hat er ja mit dem unterhaltsamen „Gate“ und „I´Madman“ begonnen um dann später sehr vernünftige B-Actionware mit „Sabotage“, „Sanctuary“ oder „Bad Blood“ abzuliefern. Auch für NU IMAGE war er schon 2x tätig, wobei „Redline“ als solide zu bezeichnen ist und „Rats“ eher schwach war. Doch hier liefert er Genrekost die einen schmeckt. Obwohl der Film mal wieder in Budapest gedreht wurde, aber in Baltimore USA spielt, stört es überhaupt nicht, da er die Kamera immer so geschickt positioniert das meistens nur die nähere Umgebung zu sehen ist. Dadurch hätte der Film auch in Deutschland oder England spielen können. Man erkennt die Stadt einfach nicht als solche. Ein weiter Pluspunkt des Streifens ist der sehr hohe Bodycount des Films und das dadurch entstehende Tempo. Für hintergründe oder Charaktere bleibt da nicht viel Zeit. Dafür metzelt sich der „Mosquito Man“ durch seine Opfer und vor allem zum Finale hin immer blutiger und härter. Eine Teilung des Kopfes, abgerissene Körperteile, Durchbohrungen oder zertretene Schädel sind nur einige Todesarten. Alles in allem ist die FSK 16 Freigabe wieder am oberen Limit anzusehen. So macht es Spaß.
Gruselig ist das ganze dabei natürlich nicht. Das Gummimonsterkostüm ist weder unheimlich noch eklig, erfüllt aber für den Trashigencharme des Filmes seinen Zweck. Dadurch gibt es auch nicht so viele CGI Effekte zu sehen. Diese sind für NU IMAGE Verhältnisse gar nicht mal so übel. Die Teilweise Verwandlung ist ganz nett und selbst die Explosion im Krankenhaus hat man in deren Actioner schon lächerlicher gesehen. Es stand mit 5 Millionen $ auch etwas mehr Geld zur Verfügung und Takács weiß damit auch etwas anzufangen. Glücklicherweise ist das Geld nicht für übertriebene Gagen an abgehalfterten A-Schauspielern flöten gegangen. So bekommt man trotzdem mit Corin Nemec („Parker Lewis“, „ Ultimate Fight“) und Musetta Vander (früher schon für NU IMAGE unterwegs in „Shadowchaser 3“) gestandene B-Mimen. die hier ihre Sache ordentlich machen. Auch wenn man Corin Nemec den Chefermittler schwer abnimmt. Irgendwie sieht er noch wie „Parker Lewis“ aus und das obwohl er schon 34 Jahre ist.
Fazit:
NU IMAGE kann es also immer noch. „Mosquito Man“ ist durch die hanebüchene, aber stringente Story, einem hohen Bodycount und genug Action ein unterhaltsamer DTV Titel wie man ihn haben will. Klar gibt es die üblichen schwächen wie fehlende Logik oder schwache Effekte, aber darüber sehe ich als B-Fan gerne hinweg, wenn ich 87 Minuten totschlage ohne es als Zeitverschwendung abzutun. Das ist bei Videopremieren alles andere als selbstverständlich heutzutage.