Na also,es geht doch. Nach dem Van Damme in seinen letzten zwei Filmen (Second In Command und Hard Corps), das Schauspielern etwas zurückgefahren hatte, schaltet er in seinem neuesten Film „Until Death“ gleich mal ein paar Gänge höher, sogar noch höher im Vergleich zu „Wake Of Death“. Da hatte er schon viele mit seinen Trauerszenen beeindruckt aber in „Until Death“ zieht er den ganzen Film lang eine ziemlich beeindruckende Darstellung durch. Respeckt, so viel hatte ich nun nicht erwartet. Der Film selber an sich sieht auch gut aus. Gute Optik, die sehr guten Kullissen und die Woche Drehzeit in New Orleans haben den Film eine dichte Atmosphere und stellenweise Kinoquallitäten gegeben. Ja, richtig gehört. Van Damme hat nach c.a. acht Jahren wieder in amerika gedreht. Ist auch richtig so.Aber nun zur STORY:
Anthony Stowe ist ein runtergekommener Cop aus New Orleans. Er ist ein drogenabhängiger Alkoholiker (der sogar auch schon mal Prostituierte zwingt eine kostenlose Kostprobe zugeben). Also Stowe ist ein Arschloch. Dreitage Bart, wilde Haare und dicke Tränensäcke unter den Augen. Stowe jagt seinen Ex-Partner Callaghan (Steven Rea), der der mächtigste Drogenboss in New orleans werden will. Am Anfang des Films geht eine Verhaftung schief und zwei undercover-Cops sterben dabei. Sein Eheleben sieht nicht viel besser aus. Seine Frau bekommt ein Kind von jemand anderem und wirft ihm den Ehering ins Gesicht.Stowe wird schliesslich von Callaghans Schergen in den Kopfgeschossen und fällt ins Koma. Nach seinem Erwachen wird er ein besserer Mensch und versucht seine Fehler wieder auszubügeln. Dann das finale Showdown.
Natürlich hat der Film einige Löcher in der Story. Callaghans und Stowes Beziehung vor Callaghans fall wird nicht erklärt. Waren sie dicke kumpels oder konnten die sich sowieso nie leiden? Ausserdem ist es etwas zu einfach geraten, einfach zu behaupten : Nach dem Koma ist Stowe ein guter Mesch geworden, weil er eben im Koma lag. Aber über so etwas muss man hinweg sehen.
Ich will garnicht langdrumherum reden. Van Dammes Schauspierische leistung ist einfach grossartig. Wer hätte noch vor fünf Jahren gedacht, das aus Van Damme noch ein echt guter Schauspier wird. Ehrlich gesagt: Ich nicht!Wie er zuerst den Arschloch, später den stotternden und etwas humpelnden Kranken und am Ende den GoogGuy spielt ist nicht perfekt aber viel, viel mehr als erwartet.
Alle anderen Darsteller gehen mehr als in Ordnung und Steven Rea ist ein PLUS und MINUS im Film. Es ist wirklich schön zusehen,das Van Damme einen ordentlichen Gegner hat und dann spielt Rea so als wolle er nur sein Lohn und dann abhauen. OK, er ist nicht schlecht aber ich hatte mir mehr erhofft.
Die Action ist wirklich ansehnlich. Drei Schiesereien gibt es im Film. Eine am Anfang, eine in der Mitte und dann das Finale. Die Reihenfolge kann man auch für die Ausmasen der Schiesserein benutzen. Mir gefiel der mittlere am besten. Van Damme macht übrigens ne sehr gute Figur dabei. Nur Martial Arts darf keiner erwarten, dafür ist der Film zu realistisch aufgebaut.
Simon Fellows, der Regisseur, macht einen sehr guten Job hier. Zehn mal besser als in „Second in Command“. Verschwunden ist der nervende Shakycam und die nur verwirrenden und unkontrollierten Zooms mitten in Gesprächen. Ausgewechselt hat er das mit interressanten Kamerawinkeln und besser platzierten Slowmotioneffekten.
Der Soundtrack ist grandios. Die Stücke untermalen besonders die Drama/Liebesszenen besonders hübsch und in den Actionszenen kracht die Musik gleich mit. Einfach herrlich.
Nach zwei Filmen Pause findet Van Damme wieder zusich selbst. Second In Command und Hard Corps waren nicht schlecht. Ganz im Gegenteil, mir haben die Spass gemacht. Aber Until Death zeigt was Van Damme wirklich drauf hat. Jetzt erwarte ich aber von Van Damme wieder einen reinrassigen Actionfilm mit Kampfszenen. Und Isaac Florentine (Regisseur vom sehr guten „Undisputed 2“) und Scott Adkins (auch „undisputed 2“) werden wohl mit Van Damme es schaffen mir das zu liefern.