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Oliver Stone, einer der Ausnahmen Hollywoods, schuf mit "The Doors" einen sehr stimmigen Atmosphärenteppich, der den Zuschauer auf einen grandiosen Trip in die wilden 60er entführt. Großartig besetzt und sehr schön untermalt mit den Hits der Band, wobei die Originalstimme von Jim Morrison mit jener des Hauptdarstellers gemischt wurde. Hier geht es weniger um die Band "The Doors", vielmehr um den Frontman Morrison und ganz allgemein um das Lebensgefühl einer Generation.

Ob nun 100% authentisch spielt hier keine große Rolle; vielmehr wird in der Machart eines visuellen Videoclips ein Psychogramm einer der größten rebellischen Rockidole der 60er geboten, das von  visionären farbenprächtigen Momentaufnahmen und eben Musik lebt - sei es eine farbenfrohe Hippie-Parade durch den bebenden Hexenkessel einer Großstadt, ein visionärer Meskalintrip in der Wüste Nevada oder eine wilde Drogenparty der "Vampire" Andy Warhols: der Zuschauer ist live dabei und wird gebeten, mit Morrison "die Schlange zu reiten".

Neben dem Werden und Fall Morrisons - der vermittelt, wie ein junger, begabter, rebellischer Poet in der Rolle des angebeteten Rockidols untergeht - werden weitere Größen der 60er Gegenbewegung beleuchtet: weniger die restlichen Mitglieder der Band, vielmehr die beiden wichtigsten Frauen Moriisons: das süße, blonde, verletzliche Hippiemädchen Pam und die bluttrinkende, Kaokain ziehende, wilde schwarzhaarige Hexe Patricia, zwischen denen Morrison schwankt.

Und wie der Film eindrucksvoll vermittelt, ist es eher der Lebensstil der beiden Frauen, zwischen denen Morrison sich nicht entscheiden kann: die reine, poetische romantische Hippieliebe auf der einen und die schwarzmagische, düstere wilde Orgie auf der anderen Seite. In diesem Zusammenhang werden neben den Hits der Doors v.a. zwei Lieder anderer Interpreten in den Soundtrack eingebaut: "Heroin" von "Velvet Underground", auf Andy Warhols Drogenparty, wo Morrison u.a. die Sängerin Nico trifft und Carl Orffs "O Fortuna" aus "Carmina Burana" in der orgiastischen Kokain-, Sex- und Blutszene mit Patricia.

Alles in allem ein großartiger Film. Sicher, Geschmackssache, und eben v.a. für Sympatisanten der 60er interessant, aber dennoch an jeden Cineasten herzlichst zu empfehlen.

Reitet auf der Schlange...

9 Punkte!

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