Idaho Transfer – Expedition in die Zukunft
In einer Unversität arbeiten junge Wissenschaftler an der Transferierung von Materie. Dadurch versetzen sie sich etwa fünfzig Jahre in die Zukunft und landen in einer öden ausgestorbenen Welt in der kein Mensch mehr zu leben scheint. Als das Militär das Forschungsprojekt übernehmen will, flüchten einige der jungen Leute beseelt vom (Hippie-) Gedanken, der Realität der bösen Gegenwart zu entfliehen um in dieser Zukunft eine neue Existenz zu gründen.
Ein Basislager wird aufgebaut und die Wissenschaftler teilen sich in Gruppen auf und erforschen die Umgebung, finden aber nur verrostete Autowracks und verstaubte Eisenbahnwagons voller Leichen. Irgend etwas ist passiert, ein Krieg, eine Seuche oder ähnliches. Die bedrückende Einsamkeit schlägt einigen aufs Gemüt und eine junge Frau, die zusammen mit zwei Gefährten bei der unterirdischen Zeitreisestation zurückbleibt, dreht durch und bringt diese um. Als eine sich eine andere Frau von der Exkursionsgruppe zur Rückkehr in die Gegenwart entschließt und zur Zeitmaschine zurückkehrt, wird sie von der
Verrückten angegriffen. Sie schafft es aber doch nach Hause zu kommen, wird aber dort sehr unfreundlich vom Militär empfangen. Notgedrungen reist sie in eine etwas frühere Vergangenheit um nicht wieder mit der Wahnsinnigen zusammenzutreffen.
Sie landet in einer ebenso trostlosen Umgebung, wo es aber zumindest noch Menschen gibt. Leider wird sie dort von einem Autofahrer als biologischer „Energiespender“ für sein futuristisches Fahrzeug verwendet...
Was für ein Film, so was kann auch nur ein Peter Fonda zuwege bringen. Auf einer reinen SF-Basis (Zeitreisethema) inszenierte Fonda mit seinen Darstellern hier eine intensive Sinnsuche nach dem Dasein gepaart mit einer Suche nach sich selbst. Man stelle sich mal vor, Roger Corman hätte damals 1972 diesen Film inszeniert, es hätte von Monstern, Mutanten und hektischer Action nur so gewimmelt.
Fonda dagegen schuf ein ruhiges, nachdenklich stimmendes Werk, dessen Bilder im Gedächtnis bleiben.
Überhaupt die Bilder. Dem Kameramann gelangen hier hervorragende Landschaftsaufnahmen, irgendwo in amerikanischen Niemandsland, da wo sich Licht und Schatten gute Nacht sagen. Eine graue steinerne Einöde, durchbrochen nur von wenigen Stellen spärlicher brauner Vegetation.
Idaho Transfer funktioniert in erster Linie durch die Bildkomposition, die einen Ausdruck existentieller Hoffnungslosigkeit in einer zerfallenen Welt porträtieren. Die lakonischen jungen Hauptdarsteller und deren suchende Blicke in die Weite der zerstörten Umgebung lassen den Zuschauern die Atmosphäre der Einsamkeit fühlen.
Ein Film mit einfachsten Mitteln und ohne große Spezialeffekte.
Einfach schön.......
Kann man bei Youtube im Original angucken - echt empfehlenswert!