kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 17.08.2014
Eine in schimmernde Herbstfarben verpackte Traumellipse aus dem bürgerlichen Milieu über das Gefangensein in der eigenen Beziehung bzw. den Fesseln gesellschaftlicher Normen. Insbesondere bei Anfangs- und Schlusssequenz ist kaum zu unterscheiden, ob hier ein Traum oder die Wirklichkeit bebildert wird; letztlich lässt sich das über die gesamte Filmhandlung sagen, denn alles ist, gerade wegen der karikaturistischen Übersteigerung der verschiedenen Personen, als Eskapismus-Fantasie einer Frau interpretierbar, die in einer Konstellation lebt, die ihrer Natur widerspricht, und als sich am Ende alles gewissermaßen zu ihrem Vorteil verformt, wenn man so möchte, könnte man eben an jenen letzten Akt eines unangenehmen Traumes verstehen, bei dem der eigene Willen wieder Macht über die Handlung gewinnt und diese steuert. Catherine Deneuve spielt ihre Rolle entsprechend kühl und verschlossen herunter, ihre Verweigerung gegenüber dem Zuschauer lässt die Handlung überhaupt erst so uneindeutig erscheinen. Ein auf gewisse Art mysteriöser Film, weil er in seiner Schlichtheit unheimlich viel verbirgt.
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