„Rats - Notte di terrore“, so der Originaltitel, hat natürlich nichts mit den Kult-Endzeit-Actionern „The Riffs I + II“ zu tun. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein weiteres Machwerk von „Vincent Dawn“ alias Bruno Mattei, dem berüchtigten italienischen Plagiats-Filmer, der in Zusammenarbeit mit Claudio Fragasso eine etwas weniger trashige als angenommen Endzeit-/Tierhorror-Mixtur kredenzt, die es in sich hat: Ein paar Knallchargen als Charaktere, die zu den wenigen Überlebenden nach der Atombombe gehören und durch die Gegend ziehen, vögeln und sich gegenseitig beleidigen, wie üblich denkwürdige Dialoge am Rande des einlieferungswürdigen Schwachsinns, seltsame Einfälle mit unterirdischen Labors und Riesencomputern, die in etwa so futuristisch wirken wie ein Telefon mit Wählscheibe, sowie hunderte Nager, nicht wenige davon aus Gummi. Soviel zum Trashfaktor. Dem gegenüber steht aber eine an sich geile Geschichte um eine sich selbst fast komplett auslöschende, also zu blöd zum Leben gewordene menschliche Zivilisation, die erkennen muss, dass vermeintliche dreckige Parasiten wie die Ratten die menschliche Dummheit nicht nur zu überleben vermögen, sondern auch zur finalen Machtübernahme blasen und evolutionstechnisch einen Schritt weiter sind als der menschliche Abschaum, der selbst zu einer kleinen Gruppe zusammengeschrumpft sich immer noch gegenseitig das (Über-)leben schwer macht, statt sich angemessen auf die Gefahr einzustellen. Fallen die Effekte bei Rattenangriffen ziemlich harmlos aus (wenn überhaupt), so gibt es aber „lecker“ aussehende verstümmelte Leichen zu begutachten sowie eklige „Ratten brechen aus dem menschlichen Körper heraus“-Effekte, die ich für das damalige Budget gar nicht so schlecht gemacht finde. Klar, um die Geschichte dieses Films, der deutlich Matteis Handschrift trägt, wirklich genießen zu können, muss man sich schon sehr auf ihn einlassen können, was der Trash-Gehalt natürlich erschwert. Aber ganz gleich, ob die Schlusspointe beim Zuschauer nun Lachen oder Entsetzen (oder beides) hervorruft – in Vergessenheit gerät sie sicherlich nicht so schnell, haha. Für Fans trashiger 80er-B-Movies jedenfalls sicherlich nicht verkehrt, dieses Filmchen – wenngleich Matteis Kultfilm selbstverständlich „Die Hölle der lebenden Toten“ bleibt.