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Nachdem er die neben Paul Naschys Alter Ego Waldemar Daninsky wohl populärsten Figuren des spanischen Horrorkinos, die Reitenden Leichen erfunden hatte, (und wahrscheinlich heute noch nicht mal schlecht von den etwa dreimal jährlich erscheinenden DVD-Wiederveröffentlichungen leben könnte, wäre er nicht vor drei Jahren selbst in den letzten Sonnenuntergang geritten), leistet ebenfalls anno Domini 1974 der gebürtige Portugiese Armando De Ossorio seinen Beitrag zur sich auf ihrem Höhepunkt befindlichen Welle des satanischen Minusfilms.
Der Exorzist und die Kindhexe (La Endemoniada/ Poder de las tenebielas), deutlich sichtbar in Spanien gedreht und angesiedelt, auch wenn das die zuständige germanische Synchronisations-Terrorzelle mit der großzügigen Vergabe englisch klingender Namen zu verschleiern versuchte (die amerikanische ließ den Film gleich im schönen aber ganz und gar unspanisch erscheinend daherkommenden Irland spielen), ist, wie ich finde eines der weniger schwer zu schluckenden Werke aus dem Heimatland der Stierquälerei und des seltsamen Werwolfsfilms.

Das Leiberl der auch schon vorm Auftragen der schlechten Schminkpampe wirklich grotesk hässlichen Tochter des Polizeichefs wird vom Geist einer alten Zigeunerhexe besetzt. Diese, sie hatte sich zuvor in den Verdacht manövriert ein Baby entführt und ihrem respektiven Dämon geopfert zu haben, hüpft dann während eines Verhörs aus dem Fenster der Polizeidirektion.
Die minderjährige Senorita Stinktier fängt dann an, wahllos zu morden, klaut irre gackernd ein Kind (beste Szene des Films: Das Säuglingsbündel ist in etwa so groß und schwer wie sie selbst) und macht andere Dinge, für die man schon attestiert besessen sein sollte, um nicht für immer Großkunde des Verbandes der Hersteller ausschließlich stationär verabreichter Beruhigungsmittel zu werden.
Der zuständige Gottesmann ist das Gros der Zeit schwerst depressiv, da er seine Verflossene Schickse aus Zeiten der zunächst noch weltlich praktizierten Nächstenliebe auf ihrem Sterbebett im fischöligen Dorfpuff – jawoll ! - besuchen muss.
Bei aller derben, typisch mediterran-filmischen Überzogenheit in der Darstellung speziell dieses Handlungsfadens muss gesagt werden, dass hier Pater Karras Zweifel an sich selbst und am Priesterstand aus dem Original Exorzisten halbwegs intelligent – wenn man diese Vokabel hier mal halbwegs wertfrei benutzen möchte - aufgegriffen werden.
Als ich diesen Videoknüppel zu ersten Mal überlebt hatte, kamen mir zwei Gedanken:
Erstens: Hat Helge Schneider diesen Film gesehen? Die Stimme der Hexe bzw. des besessenen Kindes, klingt schon als hätte dieser sich zu einem gerüttelt Maß von ihr beeinflussen lassen.
Zweitens: Wer besorgt mir Geldgeber für mein geplantes Remake, diesmal mit Mighty Morphin’ Jeannette Biedermann in der Titelrolle. Aber so was von !

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