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Nach sieben Jahren traut sich David Zucker erneut daran - diesmal als Produzent und Drehbuchautor - die versammelten Horrorfilme der jüngeren Vergangenheit zu persiflieren, nachdem er bei den letzten zwei "Scary Movie"-Filmen auf dem Regiestuhl gesessen hatte. Abgesehen vom 2000 erschienen Erstling, an dem Zucker nicht beteiligt war, erfuhren die Fortsetzungen größtenteils negative Reaktionen, weshalb die Hartnäckigkeit erstaunt, mit der Zucker hier versucht, das ausgelutschte Format wieder zu beleben. Wahrscheinlich hat er sich seit "Kentucky fried movie" (1977) daran gewöhnt, dass seine spezielle Form des Humors polarisieren muss, weshalb er auch in "Scary Movie 5" seine gewohnte Mischung aus Geschmacklosigkeiten und ironischen Gags auf den Betrachter loslässt.

Erstmals nicht an Bord ist Anna Faris, die als "Pseudo-Scream-Queen" diesmal von Ashley Tisdale abgelöst wurde, die als singende und tanzende Zicke in der "Highschool Musical"-Trilogie bekannt wurde. Sie bahnt sich ihren Weg durch eine Story, der es gelingt so unterschiedliche Filme wie "Mama", "Black Swan", "Inception", "The cabin in the woods" und "Planet der Affen: Prevolution" unter ein Hausdach zu quetschen, in dem die Kameras aus "Paranormal activity" installiert wurden. Diese Mischung lässt deutlich werden, dass Zucker die Ideen zu seinem Film schon längere Zeit im Kopf gehabt haben muss, worauf auch die erste Szene mit Lindsay Lohan und Charlie Sheen hinweist, die sich hier selbst spielen. Lohans Vergangenheit als betrunkene Autofahrerin, gepaart mit einem kurzen Knastaufenthalt, sowie Sheens Bekanntheit als Sex-Maniac, sind nicht mehr ganz tagesaktuell, dennoch überzeugt die erste Szene gerade dadurch, dass sich die Darsteller hier selbst auf die Schippe nehmen.

Der Zusammenhang zur weiteren Story, deren Rahmenhandlung von "Mama" bestimmt wird - dem aktuellsten der hier verballhornten Filme - wirkt entsprechend bemüht, ist aber kein Makel angesichts einer zusammen geschusterten Story, die sich von einer Szene zu nächsten hangelt, deren Gag-Qualität kaum unterschiedlicher sein könnte. Dahinter verbirgt sich die eigentliche Problematik eines Films, der auf negative Resonanz treffen muss, angesichts von Witzen über furzende fette Frauen und Penisse, in die Duschseife gelaufen ist. Zucker kann es nicht lassen, erneut alle Verklemmtheiten der us-amerikanischen Zivilisation (von denen die europäische auch nicht frei ist) mit größtmöglicher Geschmacklosigkeit zu konfrontieren.

Dabei nerven weniger die Themen selbst als das manchmal quälend lange Verharren auf einem Witz, der schon nach wenigen Sekunden totgeritten war. Anstatt einen kurzen Blick auf Heather Locklear zu werfen, wenn sie hochschwanger als Primaballerina auftritt, wird daraus eine peinliche, eklige Szene, weil Zucker den Schwachsinn bis zum Exzess auswalzen muss. Auch die Party-Szene mit den Swimmingpool-Reinigern, die auf "Paranormal activity" anspielt, ist schlicht zu lang und findet kein Ende. Inclusive der Sexszene mit dem mexikanischen Hausmädchen (Lidia Porto), die für jeden politisch inkorrekten Blödsinn herhalten muss, auch für eine ewig andauernde Prügelei mit Dan (Simon Rex), dem männlichen Naivling des Films. Damit wird manche im Grundgedanken witzige Pointe verschenkt zugunsten einer krampfhaft auf knapp 90 Minuten gestreckten Laufzeit - allein der Abspann, indem einige schlechte Gags nochmals variiert werden, bringt dafür notwendige 10 Minuten.

Trotzdem verfügt "Scary MoVie" neben der Faszination über Zuckers ungehemmtes Ausleben des schlechten Geschmacks, auch über richtig komische Momente, vorausgesetzt der Betrachter kennt die hier persiflierten Filme und hat eine Vorliebe für das Horror- und Thriller-Genre. "Scary Movie 5" ist immer dann am besten, wenn es auf Klischees in den Originalfilmen anspielt, etwa als Jody (Ashley Tisdale) hofft, nicht schwanger zu sein, oder wenn ihr Dan die schwarze Perücke und die Tattoos entfernt, die aus ihr eine Punk-Rock-Musikerin machen sollten - wie in "Mama", wo ihre Wandlung zur liebevollen Mutter auch etwas bemüht wirkte. Oder die Tuba, auf der die verwahrloste Lilly die signifikante Melodie aus "Inception" nachahmt, die in Christopher Nolans Film das Geschehen penetrant begleitet.

In solchen, selten aufblitzenden Augenblicken wird noch die Grundidee von "Scary Movie" deutlich - die liebevolle Ironisierung bekannter Genre-Filme. In Kenntnis der zugrunde liegenden Filme und bereit, sich auf ein Wirrwarr aus vielen albernen, anspruchslosen, schlechten und wenigen guten Gags einzulassen, kann "Scary MoVie" ordentlich unterhalten - alles eine Frage der inneren Einstellung (5/10).

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