Review

Gesamtbesprechung

Der Weg zur Wahrheit führt oft durch ein Labyrinth der Täuschungen


Another: Der etwas „andere Anime“. Na ja, eigentlich sind solche Aussagen ziemlich überholt, denn mittlerweile sollte das Bewusstsein der meisten Filmfans insofern vorhanden sein, dass es eben auch Animes fernab von quietschbunten Schulmädchen oder glitschigen Tentakeln gibt. Somit bricht also auch die Serie „Another“ mit den gängigen Klischees und zählt zur Gattung des Horror-Genres, wenn auch mit starken Mystery Anteilen. Einer der nennenswerten und gleich sehr auffälligen Stärken von Another ist, dass die Serie nicht zuletzt wegen der sehr gruseligen Grundgeschichte von Anfang an extrem fesselt und diese Spannung sogar bis zum Schluss konstant halten kann. Da hätten wir zum Beispiel ein schreckliches Ereignis von vor 26 Jahren, dass sowohl der Hauptcharakter als auch der Zuschauer langsam ergründen muss, ein unheimliches Mädchen das wie eine Puppe aussieht und eine grausame „Unfallserie“ die sich im Verlauf der Geschichte immer weiter zuspitzt. Es sind also wieder die vielen Unbekannten in der Gleichung, die den Reiz dieser Serie ausmachen. Während man anfangs noch völlig im Dunkeln tappt, werden häppchenweise immer wieder neue Anhaltspunkte zum Mitdenken geliefert. Das fördert natürlich die Motivation weiterzuschauen ungemein. Ein weiterer Bonus sind die Charaktere. Diese stechen zwar nicht durch besonderen Tiefgang hervor, allerdings gestaltet es sich als unheimlich schwer, eine Figur in die „richtige“ Schubblade zu stecken. Wer hier also schnelle Schlüsse zieht, wird nicht selten eine große Überraschung erleben. Das gilt übrigens sowohl für die Haupt- als auch Nebencharaktere.
Vom zeichnerischen her, gelingt es Another spielend leicht die drückende Atmosphäre der Geschichte visuell einzufangen. Ob einsame Straßenstiche, verlassene Stockwerke oder einfach nur dunkle Keller, Another weiß was sich für gelungenen Horror gehört.
Und auch bei der Musikuntermalung geht man auf Nummer sicher und spendiert dem Ganzen einen düsteren Anstrich. Einen kleinen Gegensatz zu den meist finsteren Stücken während der Serie, stellt aber das etwas fetzigere Opening dar. Das hatte zwar auch wieder diesen gewissen Horrortouch mit drin aber trotzdem ist es irgendwie etwas freundlicher ausgefallen. Ist jetzt vielleicht etwas schwierig zu beschreiben.
Kurz zusammengefasst zählt Another in allen nennenswerten Bereichen zur Spitzenklasse. Ganz so genial wie ein Higurashi oder Elfen Lied ist die Serie zwar nicht, dennoch liegt man als Horror Fan mit Another goldrichtig. Und auch Mystery-Fans kommen beim ständigen mitdenken voll auf ihre Kosten, denn der Weg zur Wahrheit führt oft durch ein Labyrinth der Täuschungen.

Mein Schlusswort:
Mit Another hat man voll und ganz meinen Nerv getroffen. Die unheimliche und vor allem spannende Grundgeschichte, die mysteriösen Charaktere und natürlich der allgegenwärtige Tod erzeugen packenden Nervenkitzel. Auch hervorzuheben sind die Wendungen sowie das schockierende Ende, welches absolut nicht vorhersehbar ist. Und gerade das zeichnet diese durchweg gelungene Serie aus.

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