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Ein verträumter junger Mann irrt interessiert durch die chaotische, abstruse moderne Welt, muss aber erkennen, dass die Menschen im Zuge der Globalisierung allen Geheimnissen der Existenz auf den Grund gehen wollen, um sich ihren Lebensraum in jeder erdenklichen Weise oberflächlich und geradezu ausbeuterisch zu Nutzen zu machen – für einen uneigennützigen Schwärmer und einen nach dem tieferen Sinn suchenden Grübler ist kaum noch Platz in der hektischen Gesellschaft.

Bei Fellinis letztem Film handelt es sich um eine zwar niveauvolle, aber auch wenig konkrete Bestandsaufnahme: Hauptfigur Salvini sucht in einer verrückt gewordenen, oberflächlichen Gesellschaft nach den Überbleibseln alter Werte, doch zwischen lärmenden Partys und ausufernden Schönheitswettbewerben geht er unter, bleibt ungehört und wird durch sein sensibles Wesen in die Rolle des Außenseiters gedrängt. Wie für Fellini typisch bekommt man hier eine Orgie des Feierns und der obskuren Rituale zu sehen, doch die eigentliche Aussage seines Filmes bleibt dabei undeutlich – das Ergebnis ist ein anstrengender, irrsinniger Schwall von Eindrücken, teilweise imponierend, manchmal aber aufgrund von Profillosigkeit und fehlender Dramaturgie langweilend und insgesamt schwer zu entschlüsseln.

Unterm Strich ein anspruchsvoller, interessanter Film, der aber schwer zugänglich ist, da es Fellini nicht in genügendem Maße gelungen ist, die vielseitigen Eindrücke zu einem aussagekräftigen Werk zu bündeln.

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