Der Ausgangspunkt der Story ist wie „Breakfast Club“: Ein paar Schüler müssen nachsitzen.
Da es sich im vorliegenden Fall jedoch um einen Slasher handelt, wäre es eine einmalige Chance, den potentiellen Opfern so richtig gute Figurenzeichnungen zu verpassen, doch am Ende vergibt man sogar diese Möglichkeit, da man schon ab Mitte eher auf der Seite des Killers ist. Und das ist beileibe nicht das einzige, was bei diesem Streifen schief läuft.
Da fallen nämlich direkt die ersten Bilder negativ ins Auge, als ein Cheerleader durch eine Schule rennt und in der Turnhalle ein paar tote Schülerinnen auf dem Boden liegen, - was ist denn das für eine Kamera? Nicht das die wackelt, nein, die Grobkörnigkeit ist vergleichbar mit Aufnahmen einer Videokamera mit Magnetband, direkt auf VHS rübergezogen, weit entfernt von digitalen Standards.
Das fällt im Verlauf vor allem bei dunkleren Szenen auf, aber auch, wenn mal Bewegung im Spiel ist, was leider selten vorkommt.
Denn im Grunde spielt sich das Geschehen lediglich in einer verlassenen Schule ab, in der ein paar Schüler nachsitzen und sich der Lehrer, Don Keller, ein traumatisierter Kriegsveteran, als Psychopath entpuppt und die Jagd eröffnet.
Doch selbst eine brauchbare Prämisse wie diese lässt sich völlig in den Sand setzen.
Beginnend bei den miserablen Darstellern, die fernab jeder Glaubwürdigkeit überhaupt nicht bei der Sache sind und oftmals passiv im Bild erscheinen, geht vor allem vom Bösewicht überhaupt kein Schrecken aus. Mal abgesehen vom mangelnden Hintergrund – ein paar Flashbacks mit Kriegstreiben sollen da ausreichen – offenbart der Mann überhaupt kein nachvollziehbares Motiv, warum er zu diesem Zeitpunkt durchdreht und zuvor als Lehrer über zwei Jahre kaum auffiel. Gut, er hat eine kleine Waffensammlung hinter der Tür seines Büros, aber das Trauma seiner Kriegserlebnisse kommt nie direkt auf den Punkt.
Dazu sind einem die Schüler komplett egal: Ein Nerd, ein Provokateur, eine Außenseiterin und zwei weitere Unauffällige, - da weiß man gar nicht, ob man überhaupt jemanden bis zum Schluss ertragen möchte.
Die Kulisse der Schule gibt indes nichts her, zumal weder mit visuellen Veränderungen, noch mit besonderen Perspektiven gearbeitet wird, selbst der Score fällt überhaupt nicht auf.
Ein ganz normales, austauschbares Schulgebäude, bis vielleicht auf die unterirdischen Schächte als Etappe der Flucht (wobei diese Szenen gewiss woanders aufgezeichnet wurden), ein komplett ödes Setting.
Wenn es denn wenigstens ein paar ordentliche Morde zu bestaunen gäbe, doch auch hier Fehlanzeige. Die „härteste“ Szene ist, als eine Armwunde versorgt wird, indem ein heißes Messer zum Veröden draufgelegt wird. Ansonsten ein Messerschnitt am Bauch, ein Erhängen und ein Erschlagen im Off, - da fließt kaum ein Tropfen Blut.
Letztlich bleiben noch ein paar Zweikämpfe mit Eisenstange oder selbst gebrauter Säure, doch auch hier hält sich die Spannung im untersten Rahmen, da die Choreographie der eines Burgtheaters auf Anfängerniveau entspricht und damit tut man dem Burgtheater fast noch Unrecht.
Im Endeffekt könnte man meinen, dass es sich um gut gemeinten Trash handelt, doch der Streifen nimmt sich leider jede Sekunde ernst und es entsteht noch nicht einmal so etwas wie unfreiwillige Komik, was den Stoff zumindest noch aufgewertet hätte.
Nein, hier seien auch Vielseher deutlich darauf hingewiesen, dass der Streifen rein gar keinen Anlass zur Sichtung bietet, selbst Genrefreundes des Slashers, die sonst keinen auslassen, sollten ihrer selbst Willen an dieser Stelle eine Ausnahme machen, - es lohnt sich so was von gar nicht.
2 von 10