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Traditionell gehört zum "großen" Disney -Animationsfilm auch ein kurzer Vorfilm, der schon einmal Geschmack auf das zukünftige Mahl erzeugen soll. Interessanterweise kehren die Macher von Pixar die Thematik diesmal um. Hatten sie ihrem letzten Film "Ratatouille" eine kurze Science-Fiction-Parodie ("Lifted") vorgestellt, erinnert "Presto" an klassische Animationsfilme der frühen Zeichentrickfilm - Ära. Ein besonders schöner Kontrast zum Hauptfilm "Wall-E", der sich der Liebe zwischen zwei Robotern widmet und damit einige Jahrhunderte vorausschaut.

Wie in bester "Tom und Jerry" Manier steht hier ein ungleiches Paar im Mittelpunkt, deren Auseinandersetzung sich mit zunehmender Brutalität steigert. Und wie es sich gehört, erweist sich der vermeintlich Schwächere als der Schlauere, während der Überlegene die gesamte Prügel einsteckt.

Hintergrund ist ein altes Varieté - Theater, in dem ein Zauberer auftritt. Einer der Höhepunkte seiner Vorstellung gilt dem Kaninchen, dass er aus seinem Hut zaubert. Nur ist besagtes Kaninchen heute schlecht gelaunt, weil es grossen Hunger hat. Während es in seinem Käfig gefangen sitzt, starrt es die gesamte Zeit auf eine wunderschöne, fette Mohrrübe, aber dem ignoranten Zauberer fällt das nicht auf. Ohne es zu füttern beginnt er seine Vorstellung, aber diesmal hat er die Rechnung ohne seinen "Mitarbeiter" gemacht...

Mit einer Reminiszens an alte Zeichentricktraditionen wollten sich die Pixar-Macher aber nicht begnügen und vermischten die Auseinandersetzung mit einem modernen Trick. Zu den üblichen drei Dimensionen erfanden sie noch die "Zauberhut" - Dimension, die dem Treiben eine zusätzliche Tiefe in der Action gibt und für überraschende Konsequenzen sorgt. "Presto" ist getreu seines Titels ein kurzer, erfrischender Kick, der in seiner konsequenten Kurzform viel über die genialen Qualitäten seiner Macher verrät (8/10).

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