Amateurproduktionen sind immer so eine Sache, gerade wenn sie Spielfilmlänge vorweisen. Sie können wahnsinnig viel Spaß machen, oft stellt sich aber leider heraus, dass die ganze Arbeit der Macher mehr oder weniger für die Katz war und der Film einfallslos vor sich hindümpelt und/oder nervig albern ist und somit im Endeffekt nur noch die Involvierten selbst unterhalten kann. Eingedenk dessen bin ich somit ungeplant und etwas skeptisch in die Präsentation dieses Streifens gestolpert.
Auch wenn der Beginn des Films, vor allem wegen des extrem unmotiviert klingenden Off-Kommentars noch Schlimmes vermuten lässt und er gerade im ersten Drittel noch einige typische Amateurfilmlängen aufweist, lohnt es sich hier wirklich am Ball zu bleiben. Denn was etwas schnarchig anfängt, wandelt sich schon schnell zu einem extrem kurzweiligen Splatter-Fest, dass dank symphatischer Darsteller, Brachialdialogen ("F*** Dich!") und einer wirklich großen Menge an Kunstblut das öde erste Drittel mehr als wett macht und jeden Fan solcher Filme unterhalten wird. Splattertechnisch geht's derbe zur Sache, zwar gibt es keinen besonders einfallsreichen Kill, aber der Regisseur zeigt ein Gespür für die richtige Portion Gore, optisch gut umgesetzt. Atmosphärisch sehr dicht ist die Erhebung der Toten gelungen, hier wird ein Gespür für klassisches Flair bewiesen. Dankbarerweise verzichtet der Film, auch wenn er natürlich mit Augenzwinkern zu verstehen ist, auf nervtötende Albernheiten, die schon so manches vergleichbares Werk zerstört haben. Einige Logikfehler tragen nur positiv zu Stimmung bei, soetwas gehört hier einfach dazu.
Filmtechnisch ist die Sache überaus solide ausgefallen, einige Schockeffekte sind als überaus gelungen zu betrachten.
Was die Story angeht, gewinnt der Film sicherlich keinen Innovationspreis, aber das wird keinesfalls die Intention des Regisseurs gewesen sein. Dieser Film will einfach nur nach klassischer Zombie Art amüsieren und das gelingt auch voll und ganz. Hier steckt viel Herzblut drin, wobei sich die sichtlich erbrachte Mühe auch gelohnt hat. So macht auch eine Standard-Story wieder Spaß!
Auf alle Fälle wurde ich gestern abend positiv überrascht und werde das weitere Schaffen Marc Rohnstocks auf jeden Fall im Auge behalten. Weiter so!