Review

John Rambo – Der Sinnlosigkeit
ihr König




Vorwort:

Ok, ich muss zugeben, ich habe Rambo eins bis drei nie
gesehen. Ich konnte mich eigentlich nie mit diesem Mega-Killer, der alle
alleine aus dem Weg räumt, anfreunden. Ich bin auch kein großer
Action-Film-Fan. Dennoch gibt es ein paar, die ich wirklich gut finde. Die „Die
Hard“-Trilogie zum Beispiel. Auch der vierte Teil hatte seine Reize. Aber Rambo
hat mich nie gereizt. Trotz alle dem wollte ich mir den vierten jetzt mal
anschauen. Und das hab ich auch getan…



Inhalt:

Rambo lebt im Dschungel. Er hält sich mit Schlangenfang und
Fischerei über dem Wasser und lebt ziemlich weit entfernt von jeglicher
Zivilisation. Plötzlich kommen ein paar Missionare in seine Welt und bitten
ihn, dass er sie flussaufwärts nach Burma fährt. Dort wollen die Christen den
armen Menschen, die von einem Bürgerkrieg gezeichnet sind, helfen. Rambo lehnt
zuerst ab, machts dann aber doch.

Dort angekommen bleiben die Missionare alleine, Rambo fährt
wieder „nach hause“. Es kommt wie es kommen muss: Die Jesus-Anbeter werden
gefangen genommen, als das Dorf, in dem sie helfen, von der Armee überfallen
wird. Nun schickt sich die US-Armee an, die guten Jungs und das Mädel zu
retten. Und Rambo soll mit.



Erst sträubt er sich. Aber als er an das Mädel denkt erwacht
sein 61 Jahre alter Liebesknochen und er rennt mit in das kriegerische Land. Natürlich
traut ihm keiner der Soldaten was zu, der Kerl is schließlich ein aller Sack. Aber
Rambo rockt natürlich das Haus und schnetzelt sich durch die feindlichen Linien…



Meine Meinung:

Ich habe schon viele, viele schlechte Filme gesehen. Auch im
Kino. Aber bei Rambo war ich das erste mal kurz davor, dass Kino vorher zu
verlassen. Einzig die grölenden, besoffenen und „leicht“ aggressiv wirkenden
Mitkinobesucher haben mich daran gehindert. Nur so nebenbei: Mir wurde an
diesem Abend ungefähr zwanzig Mal auf die Füße getreten. Mit Absicht.

Naja, der Anfang wirkt noch nicht ganz so bescheuert, auch
wenn ich bei diesem Minen-Rennen schon so meine Zweifel hatte, ob mir dieser
Film gefällt. Aber es wurde noch schlimmer.



Ich muss diesem Film etwas vorwerfen, dass ich eigentlich ungern
einem Film vorwerfe: Aber dieser Film ist einfach unwahrscheinlich rassistisch
und ekelhaft voll gestopft von Klischees, dass mir wirklich fast das kotzen
kam. Die Darstellung der „bösen“ Soldaten ist so was von abgedroschen…
Natürlich sind alle Soldaten Vergewaltiger und bösartige Mörder, denen das
Leben anderer Menschen egal ist. Sie hetzten sie durch Mienenfelder und
erschießen die Überlebenden. Frauen sind nur zum zerfleischen da, alle sind
bestechlich.

Fragt mal euren Opa oder einen anderen Verwandten, der im 2.
Weltkrieg auf Seiten der Deutschen gekämpft hat, ob er auch Juden vergaßt hat. Denn
genau dass ist indirekt die Aussage dieses Films. Es gibt keine Konflikte mit
dem, was da passiert, auf Seiten der Soldaten. Aber hey… das sind ja auch keine
Christen. Die Christen, die kämpfen für die Freiheit. Ob die Kirche einen Teil
des Films mitfinanziert hat? Man könnte es zumindest vermuten.



Und die Story… das ist sogar noch schlimmer. Ich meine, bei
Stirb Langsam ging es ja darum, dass viele Menschen gerettet wurde. Hier werden
gerade mal eine handvoll gerettet, nämlich die noch lebenden Missionare. Dafür
werden aber mal eben knapp 200 Soldaten über den Jordan geschickt. Klar, die
sind böse, die dürfen auch zerfetzen.

Sorry, aber eine dünnere Story hab ich nicht mal bei Dolph
Lundgren Filmen gesehen. Hier ist wirklich einfach eine Pseudo-Story aufgebaut,
damit das brutale töten auch noch positiv rüber kommt.



Was mich weiterhin gestört hat ist die Tatsache, dass hinter
mir im Kino ein paar Jungs saßen, die ein wenig… sagen wir mal… braun im Kopf
waren. Gut, dafür kann der Film nix. Aber die Jungs waren dermaßen begeistert
und haben den Film, ohne jegliches Problem, auf ihr braunes Programm beziehen
können. Natürlich ist Sly Silvester kein Nazi. Aber der Film ansich kann für
jeden, der sich gegen irgendeine Rasse stellt, ohne Probleme darauf bezogen
werden.

Ach ja… ich hätte vielleicht nicht zur Premiere gehen
sollen. Denn das Kino war so sturzbetrunken, dass bei jeder Kill-Szene, bei jedem
coolen Spruch („Fuck off!“ Derbe, Man… schon mal den Namen John McLain gehört?)
und jeglicher anderer Gelegenheit in lautes Gegröle ausbrach.



Vielleicht war ich einfach zu nüchtern, um dem Film etwas
abzugewinnen. Ich fand ihn grausam. Mehr als grausam. Einer der schlechtesten
Filme aller Zeiten.



Fazit:

Sie mögen sinnloses Gemetzel? Hey, dass tu ich auch. Die
Metzelszenen sind auch ganz nett. Aber die Rahmenstory bringt jeden, der mal
drüber nachdenkt, zum kotzen. Dieser Film ist das beste Beispiel dafür, dass
die meisten Leute bei Filmen abschalten, da sie sonst erkennen würden, was da
vorne passiert. Ich hasse diesen Film aus tiefstem Herzen. Ein Punkt, aber auch
nur, weil Null nicht gehen…

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