Review

EVANGELIONS rosten nicht, selbst wenn sie 10 Jahre stillstehen.

Neon Genesis Evangelion gehört  auch heute noch zu den wohl meist diskutierten Serien überhaupt. Denn neben der genialen Geschichte konnte man sich vor allem über die beiden letzten Episoden besonders streiten. Deshalb folgten wenig später auch zwei Kinofilme, die lediglich das Ende (?) dieser Saga näher beleuchten sollten.
Zum zehnjährigen Jubiläum  des letzten Films dachte sich wohl Hideaki Anno, dass Franchise nun erneut aufleben zu lassen. Schließlich diskutieren die Fans ja heute noch über den Meilenstein von 95.
Dazu rührte er also lediglich das alte Süppchen im selben Topf wieder auf, fügte aber schon ein paar neue Zutaten hinzu. Das betrifft übrigens nicht nur die neuen technischen Möglichkeiten, die inzwischen machbar sind, sondern eben auch die Handlung selbst. Bewährtes wurde natürlich weitestgehend beibehalten, aber angesichts der strafferen Erzählweise mussten auch einige schöne Momente wegfallen. Und gerade an den Alltagssituationen  hat man gespart und bekommt stattdessen Action vom Feinsten geboten. Ob das jetzt ein Fluch oder Segen ist, sollte jeder nach seinem eigenen Geschmack beurteilen. Nur eines ist mal sicher: Sinnvoll war diese Entscheidung allemal. Denn insgesamt werden 6 Episoden der Originalserie behandelt und da sollte man sich schon aufs „Wesentliche“ konzentrieren, da die Zeit ziemlich drängt. Natürlich werden Kenner der Serie  die eine oder andere Kultszene eventuell ein bisschen vermissen aber insgesamt kann man die entfallenen Szenen schon verschmerzen.
Denn als Wiedergutmachung gibt es wie eingangs erwähnt, fetzige Action und viel Krach zu genießen. Man hat den Kämpfen mit den Engeln vermutlich auch deshalb mehr Zeit spendiert, um dem Zuschauer mit Stolz zu zeigen, wie detailliert und aufwendig die Kämpfe nun ausgefallen sind. Denn animationstechnisch lässt Evangelion 1.01 wirklich keine Wünsche offen und lässt das Herz eines jeden Fans garantiert höher schlagen. Sicherlich wurde hier teilweise auch mit CGI nachgeholfen, dennoch wirkt die Optik sehr homogen. Das liegt vor allem daran, dass diese CGI-Effekte auch nur sehr sparsam eingesetzt werden. Insgesamt macht der Kinofilm also optisch gesehen, einen riesigen Sprung nach vorne. Es erwarten euch somit gewohnt großartige Bilderfluten in einem neuen zeitgemäßen Gewand.
Die alten Bekannten laufen wieder in Höchstform auf. Die neuen Gesichter hingegen machen einfach nur Neugierig und entfachen den Heißhunger auf Mehr. Der erste Teil unterscheidet sich übrigens nur kaum von der Vorlage, während das Ende des Films allerdings sehr viel Neues verspricht, was dann in Teil zwei auch eintritt.
Ach ja abschließend will ich noch mal erwähnen, dass ich nach wie vor eine begeisterte Evangelion Anhängerin bin, denn EVANGELIONS rosten nicht, selbst wenn sie 10 Jahre stillstehen.


Mein Schlusswort:
Evangelion 1.01 scheint nicht nur seinen Schöpfer nicht mehr los zu lassen zu wollen, auch unzählige Fans sind wieder im Evangelion Fieber. Nach der extrem erfolgreichen Serie und diversen gelungenen Kinofilmen, kann man schon jetzt von Hidiaki Annos Lebenswerk sprechen. Der erste Film der insgesamt vier Verfilmungen kann sich wirklich sehen lassen und macht Lust auf Mehr.
Zusammengefasst ist Evangelion 1.01 also ein wirklich gelungener Auftakt zu einer bildgewaltigen Neuinterpretation der Serie.

P.S: Falls sich die meisten von euch Engel nur als liebenswerte kleine Wesen mit goldenen Harven vorstellen, schaut euch mal unbedingt die Evangelion Saga an.

Details
Ähnliche Filme