Das Lenken der Zeit muss wohl einem höheren Wesen bestimmt sein, denn der Mensch ist dieser Herausforderung einfach nicht gewachsen.
Wenn wir die Möglichkeit hätten, die Zeit einfach zurückzudrehen um begangene Fehler in unserem Leben ungeschehen zu machen, wäre das auf den ersten Blick sicherlich ein Segen. Doch wie würde sich unser Handeln etwa auf andere Geschehnisse oder Personen auswirken? All diese Fragen werden in diesem wunderbaren Film nicht nur für die junge Hauptfigur Makoto Konno geklärt.
Zunächst ist Das Mädchen das durch die Zeit sprang der wohl etwas andere Zeitreisefilm. Denn anstatt komplexe Formeln und riesige Zeitreisemaschinen bekommen wir hier eine frische Abwechslung zur ansonsten doch eher konventionellen Kost geboten. Mehrfach ausgezeichnet und von der breiten Masse sehr geschätzt, weckt dieser Film bei jedem Genrefan schon von Anfang an ein gesundes Interesse. Doch worum geht es eigentlich?
Makoto Konno ist eigentlich ein ganz normales Mädchen das eines Tages, durch ein mysteriöses Ereignis im wahrsten Sinne des Wortes durch die Zeit springen kann. Zunächst erweist sich diese Fähigkeit als reiner Segen. So können verpasste Chancen oder unangekündigte Tests, ganz einfach wie durch das Betätigen der Rückspultaste wiederholt und nach eigenem Belieben verändert werden. Doch das ein solcher Eingriff in die Zeit auch seine Schattenseiten haben kann, erfährt die junge Makoto schon bald am eigenen Leib.
Das Mädchen das durch die Zeit sprang ist ein außergewöhnlich einfühlsamer Zeitreisefilm. Action gibt es so gut wie gar keine zu sehen. Vielmehr wird der Fokus auf das Leben von Makoto gelegt, sowie ihre Beziehungen zu ihrem Freundeskreis und wie sich diese dann im Verlauf der Zeit verändert. Die Ereignisse werden nicht nur immer mysteriöser, sondern zeitgleich auch immer dramatischer. Hier kann Das Mädchen das durch die Zeit sprang voll und ganz punkten und bietet sehr viele psychologische Aspekte.
Überzeugend sind übrigens auch die sympathischen Charaktere. Makoto, ihr Freundeskreis, sowie natürlich auch ihre Familie sind wie aus dem Leben gegriffen und bieten deshalb jede Menge Identifikationsfiguren für den Zuschauer.
Natürlich muss ich auch die aufwendige Optik des Films lobend erwähnen. Die Figuren sind exzellent gezeichnet und bieten ein facettenreiches Mienenspiel. Zudem sehen die Hintergründe einfach nur fantastisch aus. Die Animationen sind natürlich auch allererste Sahne. Rein von der Optik zücke ich also wieder die Höchstwertung. Da kann man nur sagen: Wirklich sehr vorbildlich.
So und jetzt nochmal grob zusammengefasst: Wir kennen doch alle diese Situation. Da läuft etwas mächtig schief in unserem Leben und im Nachhinein sind wir dann immer alle ein ganzes Stück schlauer. Wie schön wäre es jetzt die Zeit doch einfach zurückzudrehen, um nur eine kleine Korrektur vorzunehmen? Schließlich merkt das ja niemand, oder etwa doch? Und genau an dieser Stelle setzt eben der Film sehr gekonnt ein. Nicht nur das sich im Laufe der Zeit bei Makoto ein mulmige Gefühl breit macht, die Eingriffe in ihr Schicksal werden auch immer unkontrollierbarer. So haben sogar die trivialsten Entscheidungen zunehmend unvorhersehbare und schlimme Folgen.
So bleibt die Erkenntnis: Das Lenken der Zeit muss wohl einem höheren Wesen bestimmt sein, denn der Mensch ist dieser Herausforderung einfach nicht gewachsen.
Mein Schlusswort:
Das Mädchen das durch die Zeit sprang ist zu Recht ein hochgelobtes und mehrfach preisgekröntes Werk. Die Geschichte wird auf sehr geschickte Art und Weise behandelt und entwickelt sich zu einem unglaublich durchdachten Plot. Außerdem verzichtet der Film auf die typischen Zeitreiseklischees und fährt sehr kreative eigene Ideen auf. Die Entwicklung von Comendy zu Mystery zu Drama funktioniert auch in Das Mädchen das durch die Zeit sprang außergewöhnlich gut.
Der Film ist definitiv ein Must-See für Anime-Fans und ein klarer Geheimtipp für alle Liebhaber des besonderen Films.