Wenn Teens nicht gerade mit ihrem VW-Bus unterwegs sind und irgendwo im Nirgendwo eine Panne haben, damit der Killer auf sie losgehen kann, befinden sie sich bereits in einer abgelegenen Hütte im Wald, damit sich der Übeltäter nicht ganz so viel bewegen muss.
Regisseur Kanefsky, der Rolfe, hat das Ganze niedergeschrieben und sich dabei ganz offenkundig nicht allzu viele Gedanken gemacht, sonst hätte er wenigstens auch nur ansatzweise ein paar erklärende Hintergründe ins hanebüchene Treiben eingebracht.
Zu Beginn ist es nur Ellen, die gerade von ihrem Mann Billy in die Nervenklinik gebracht werden soll, weil sie in ihren Träumen von einem Dämon mit hässlicher Fruchtbarkeitsmaske gehetzt wird. Scheinbar bildet sie sich diese Gestalt nur ein, doch als ihr Auto streikt, Billy Benzin holen geht und Ellen allein im Auto bleibt, taucht tatsächlich der titelgebende Nightmare Man auf. Ihre Flucht durch den Wald führt sie zu einer einsamen Hütte, in der gerade zwei Paare mit einem pubertären „Wahrheit oder Pflicht“ beschäftigt sind. Doch der Übelwollende macht auch vor weiteren Opfern nicht halt.
Tatsächlich beschäftigt einen für eine Zeit lang die Frage, ob sich denn Ellen alles nur einbildet, selbst der Killer ist, oder jemand ganz anderes unter der Holzmaske steckt.
Doch bereits mit dem ersten Ableben einer Randfigur wird dieser Punkt eindeutig beantwortet, weitere Fragen hingegen nicht.
Abgesehen vom üblichen Verschanzen, minimaler Gegenwehr und Anstieg der Sterberate innerhalb weniger Minuten verfügt das Skript über keinerlei Erklärungsansätze, woher letztlich der Dämon stammt, der ganz offenbar in einem Körper schlummerte und schlussendlich sein wahres Gesicht zeigt. Genauso wenig erfährt man über Motivationen und Ursprünge des Bösen, - es wütet eben mal einfach so.
Da vermag der Plot Twist gegen Ende kein sonderliches Erstaunen hervorrufen, zumal der äußerst beliebig und mühsam konstruiert daherkommt.
Recht beliebig erscheinen dann auch die Figuren, die kaum Charaktertiefe entfalten können, was allein die grottigen Synchronsprecher, die alle wie zugekiffte Franzosen betonen, so ziemlich zunichte machen.
Okay, Tiffany Shepis spielt eine nicht unbedeutende Rolle und hat ihren besten Part, als sie sich in den letzten Minuten halbnackt auf dem Waldboden räkelt, doch die übrigen Gesichter hat man rasch vergessen, weil die sich talentfrei um Kopf und Kragen stelzen.
Ist zwar noch ganz nett, wie eine einen wollüstigen Orgasmus spielt und Shepis einem Lulli die Augen verdreht, doch der Rest geht im Slasher- Einerlei komplett unter, weil das Gespür für Timing und damit verbundenen Schockmomenten fehlt.
Zwar sind einige Szenenübergänge okay editiert, der Score um Antrieb bemüht, doch die Morde entbehren jeglicher Originalität und fallen nicht sonderlich derb aus. Vom Pfeil im Mund, einem Messer im Hals und etwas Gedärm durch eine zersplitterte Windschutzscheibe mangelt es an frischen Ideen, direkte Konfrontationen kommen wesentlich zu kurz und bei alledem fällt die Beleuchtung der ohnehin schon düsteren Sets oft zu schwach aus.
Am Ende erhält man einen formal üblichen Slasher, der deutlich unter Durchschnitt einzuordnen ist, weil dem Genre-Fan schlicht nichts Originelles serviert wird.
So wird eine gefesselt, um sie vor sich und den anderen zu schützen, Armbrust und Gewehr werden völlig benebelt verwendet, der erste Tote taucht erst nach 44 Minuten auf und am Ende erheben sich gar die Toten, - warum weiß der Rolfe wahrscheinlich selbst nicht so genau, es war vielleicht noch etwas Geld für schlichte Masken-FX im Topf.
Final sind wie immer die meisten tot, bei den wenigsten kräht auch nur ein Hahn danach und was die Cops schlussendlich vorfinden, wird auch niemanden mehr überraschen.
Nicht komplett dilettantisch, aber zu keiner Zeit markant genug, um an Gleichgesinnte weiter empfohlen zu werden.
4 von 10